Laubhüttenfest

Laubhüttenfest

Laubhüttenfest (Chag Hassüchoth, gr. Stenopegia, Palmenfest), eins der drei hohen Feste der Juden, an welchem alle Personen männlichen Geschlechts in Jerusalem erscheinen mußten. Es wurde den 15. des Monats Tisri (nach dem 14. des October) eine Woche hindurch gefeiert, während welcher Zeit die Juden in, aus Laubwerk gebauten Hütten wohnten, od. ihre Häuser mit grünen Zweigen schmückten, zum Andenken. daran, daß die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten 40 Jahre lang in Hütten gewohnt hatten (nach Ein. auch als Dankfest für die Ernte, bes. die Weinernte gefeiert). Zugleich war es mit öffentlichen Lustbarkeiten u. glänzenden Gastgeboten verbunden, u. es wurde an demselben das sogenannte Hallel od. die Psalmen Davids 113–115 gesungen. Täglich wurde eine Anzahl junger Stiere, im Ganzen 70, Widder u. Lämmer mit Speis- u. Trankopfern dargebracht. Vor dem Exil soll es nicht gesetzlich gefeiert worden sein, u. das Ritual bildete sich nach u. nach immer mehr aus. An jedem Tage holte ein Priester zur Zeit des Morgenopfers in einem goldenen Kruge Wasser aus der Quelle Siloa u. goß dasselbe nebst Wein in zwei an der westlichen Seite des Altars angebrachte Röhren aus. Am Abend des. ersten Festtages begann im Vorhof der Weiber auf großen goldenen Candelabern eine prächtige Illumination, u. die Männer hielten davor einen Gesang u. Musik mit Fackeltanz (Simhaßbaßhaschöba). Wichtig beim L. war u. ist der Lulab, ein mit drei Myrthen u. Bachweiden zusammengebundener Palmenzweig, welcher nebst dem sogen. Paradiesapfel (Ethrog) in die Hände genommen u. bewegt (Lulabschütteln), u. mit welchen vier Gattungen (Arba Minim) ein Umzug um eine auf die Tribüne gestellte Gesetzrolle gehalten wird, wobei ein nach dem Anfang u. Ende. Hosianna benanntes Gedicht recitirt wird. Am siebenten Tage (Hoschaina rabba, Bachweidenfest) nimmt man noch ein besonderes Bündel von Weiden (Hoschaina) hinzu u. hält sieben Umzüge um alle aus der Lade genommenen Gesetzrollen, worauf das Weidenbündel abgeklopft wird (Hoschainaklopfen). Zu den sieben Festtagen kam noch ein achter (Jom Azereth, Tag der Zurückhaltung od. der Festversammlung), wo die Opfer andere waren, die Palmzweige beim Absingen des großen Hallel fehlten, kein Umzug mehr stattfand, man auch nicht mehr in Hötten lebte. Das L. wird noch jetzt von den Juden hoch gefeiert.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Laubhüttenfest — (richtiger Hüttenfest, hebr. Chag ha szukkoth), das dritte der jüdischen Wallfahrtsfeste, wird zur Erinnerung an den göttlichen Schutz während der Wüstenwanderung und als Erntedankfest (Chag ha assiph, »Einsammlungsfest«) am Ausgang des… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Laubhüttenfest — Laubhüttenfest, das dritte der israel. hohen Feste, 15. bis 22. Tischri (Oktober), Ernte und Herbstdankfest und zum Andenken an das Wohnen der Israeliten in Hütten bei dem Zuge durch die Wüste gefeiert …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Laubhüttenfest — Laubhüttenfest, eines der 3 hohen Feste der Juden, wurde vom 14. Oct. an eine Woche hindurch gefeiert. Man baute zum Andenken an die Zeit der Wanderung durch die Wüste. wo die Vorväter unter Zelten lebten, Laubhütten. Das L. war zugleich ein… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Laubhüttenfest — Eine Laubhütte von innen Sukkot (hebr. סוכות oder סֻכּוֹת, Hütten ; jiddisch Sukkes oder Sikkes), das Laubhüttenfest, ist ein jüdisches Pilgerfest bzw. Wallfahrtsfest. Es wird im Herbst acht (in der Diaspora) oder sieben Tage lang (in Israel)… …   Deutsch Wikipedia

  • Laubhüttenfest — Laub|hüt|ten|fest 〈n. 11〉 mehrtägiges jüd. Erntedankfest, bei dem zur Erinnerung an den Schutz Gottes bei der Wanderung durch die Wüste Laubhütten auf Dächern u. in Höfen gebaut od. die Zimmer mit Laub geschmückt werden * * * Laub|hüt|ten|fest,… …   Universal-Lexikon

  • Laubhüttenfest — Laub|hüt|ten|fest (jüdisches Fest) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Sukkot — Leopold Pilichowski: Sukkot, 1894/95, Jüdisches Museum, New York Sukkot (hebr. סֻכּוֹת oder סוּכוֹת, Plural von Sukka, סֻכָּה, deutsch Laubhütte, jiddisch Sukkes oder Sikkes) oder Laubhüttenfest ist eines der drei jüdischen Wallfahrtsfeste. Das… …   Deutsch Wikipedia

  • Sukkotfest — Eine Laubhütte von innen Sukkot (hebr. סוכות oder סֻכּוֹת, Hütten ; jiddisch Sukkes oder Sikkes), das Laubhüttenfest, ist ein jüdisches Pilgerfest bzw. Wallfahrtsfest. Es wird im Herbst acht (in der Diaspora) oder sieben Tage lang (in Israel)… …   Deutsch Wikipedia

  • Sukkoth — Eine Laubhütte von innen Sukkot (hebr. סוכות oder סֻכּוֹת, Hütten ; jiddisch Sukkes oder Sikkes), das Laubhüttenfest, ist ein jüdisches Pilgerfest bzw. Wallfahrtsfest. Es wird im Herbst acht (in der Diaspora) oder sieben Tage lang (in Israel)… …   Deutsch Wikipedia

  • Sukot — Eine Laubhütte von innen Sukkot (hebr. סוכות oder סֻכּוֹת, Hütten ; jiddisch Sukkes oder Sikkes), das Laubhüttenfest, ist ein jüdisches Pilgerfest bzw. Wallfahrtsfest. Es wird im Herbst acht (in der Diaspora) oder sieben Tage lang (in Israel)… …   Deutsch Wikipedia

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