- Leander
Leander, 1) Geliebter der Hero, s.d. 1); daher Leanders Thurm, so v.w. Kiz Kullessi; 2) St. L., Sohn des Präfecten Severianus in Carthagena, Bruder des St. Isidor, war erst Mönch u. wurde um 578 Bischof von Sevilla; er bekehrte 578 den gothischen Prinzen Hermenegild zum Katholischen Glauben u. empörte denselben gegen seinen Vater, den König Leovigild, doch besiegte der Vater den Sohn u. ließ ihn hinrichten. Unterdessen war L. nach Constantinopel gegangen, um bei dem Kaiser Mauritius Hülfe gegen Leovigild zu erbitten, u. wurde nach seiner Rückkehr eingekerkert. Unter Reccared wurde er freigelassen u. seine fortgesetzten Agitationen für die Katholische Confession glückten ihm so, daß sich die Mehrzahl der Gothen vom Arianismus abwendeten u. der römische Bischof als Oberhaupt der Spanischen Kirche anerkannt wurde. L. wurde dafür zum Erzbischof erhoben; er soll 597 gestorben sein. Von seinen Schriften ist noch die Homilia de triumpho ecclesiae u. die Regula de institutione virginum (Nonnenregel) übrig.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.