- Lloyd [1]
Lloyd (spr. Leud), 1) Heinrich, geb. 1729 im engl. Fürstenthum Wales, Sohn eines Landpredigers; trat Anfangs in holländische Dienste, durchreiste dann Deutschland, um die Einrichtung verschiedener Armeen kennen zu lernen, trat hierauf in österreichische Dienste, wurde Adjutant beim General Lascy, stieg bis zum Obristleutenant u. machte einen Theil des Siebenjährigen Krieges mit, mußte aber wegen Händel den Abschied nehmen; er trat nun in preußische Dienste u. wurde Generaladjutant beim Herzog von Braunschweig; 1764 nahm er den Abschied, machte mehrere diplomatische Reisen, nahm 1769 als General russische Dienste u. zeichnete sich bei Silistria aus. Er nahm nach dem Frieden den Abschied, durchreiste Europa als Geheimer britischer Kundschafter u. starb auf seinem Landgute bei Huy an der Maas den 17. Juni 1783. Er schr.: The hist. of the late war in Germany, between the king of Prussia and the empress of Germany and her allies, Lond. 1781; 2 Bde. (nicht vollendet); Von der Zusammensetzung verschiedener alter u. neuer Armeen (französisch, Par. 1801); Polit. u. militär. Denkwürdigkeiten über einen Einfall u. die Vertheidigung von Großbritannien (französisch von G. Imbert, Par. 1803). 2) Robert, geb. 1733 in London, war Unterlehrer an der Westminsterschule, legte dann seine Stelle nieder, lebte als Schriftsteller u. starb im Schuldgefängniß 1764. Er schr. Erzählungen, Fabeln, Lieder u. Theaterstücke (namentlich The actor) u. übersetzte Klopstocks Tod Adams ins Englische; Werke von Kenrick, Lond. 1774, 2 Bde.; 3) Hannibal Ewans, geb. 1741, Kenner der deutschen Literatur, Übersetzer vieler deutscher Werke u. Verfasser eines Englisch-deutschen Lexikons u. einer Deutschen Grammatik, st. 1847 in London.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.