- Lüftung
Lüftung, bezweckt Wohn- u. Schlafzimmer auszutrocknen, mit gesunder atmosphärischer Luft anzufüllen u. die Kohlensäure auszutreiben. Die L. geschieht in vielfacher Weise; am häufigsten durch Luftzüge, sie werden besonders angewendet: a) bei Fußböden im Erdgeschoß, wenn sie gar nicht unterbaut sind oder wenn sich ein gewölbter Keller darunter befindet; hier sollen sie bei Mangel an Luftwechsel eintretendes Verfaulen u. Verstocken der Fußbodenbretter verhindern. Es werden zu diesem Zwecke in den Sockelmauern einander gegenüber stehende, 6–8 Zoll große Öffnungen gelassen u. mit Drahtgittern verschlossen, um Ungeziefer abzuhalten. Der so ermöglichte Luftwechsel verhindert das Verfaulen des Holzwerks, so wie den sonst leicht sich einstellenden Feuchtschwamm; b) in Ställen, bes. in Schafställen; in den Umfassungswänden, unmittelbar unter der Decke u. über den Fenstern, verschließbar angebracht, bieten sie den Ausdünstungen des Viehs einen Ausweg (s.u. Dunstfang u. Dunstzüge); c) in großen Sälen u. Zimmern, wo sich viele Menschen bei einander aufhalten, bes. in Tanzsälen, in Theatern, Concertsälen; man bringt die Luftlöcher in der Decke, gewöhnlich da, wo sich die Kronleuchter befinden, an, wenn unmittelbar über der Decke der Dachboden liegt. Für die L. der Zimmer hat Wroughton einen Apparat erfunden, der so eingerichtet ist, daß er selbstthätig frische Luft in Zimmer einläßt, wenn die Temperatur in ihnen höher steigt, als sie sein soll.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.