Pikrolichenin

Pikrolichenin

Pikrolichenin, 1) (Flechtenbitter), Bitterstoff aus der Variolaria amara. Ach., wird erhalten, indem man den weingeistigen Auszug der gepulverten Flechte bis zur Syrupsdicke abdampft, den sich bildenden Niederschlag vom P. mit verdünnter kohlensaurer Kalilösung auswäscht u. aus der alkoholischen Lösung krystallisiren läßt. Bildet farblose durchsichtige, luftbeständige, rhombische Krystalle von sehr bitterem Geschmack, ist geruchlos, löst sich nicht in Wasser, leicht in Alkohol, Äther, Schwefelsäure u. Essigsäure, wird aus den sauren Lösungen durch Wasser gefällt. Die gelbe, harzartig klebrige Auflösung in Ammoniak setzt gelbe glänzende Krystalle ab, welche an der Luft verwittern, bei 40° unter Ammoniakentwickelung schmelzen u. eine intensiv kirschrothe, klebrige Masse bilden, die auch bei freiwilliger Verdunstung der ammoniakalischen Lösung entsteht; 2) so v.w. Cetrarin.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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