- Stenbock
Stenbock, Magnus, geb. 1664 in Stockholm; trat in holländische Dienste, focht unter den Prinzen von Waldeck u. Baden in den Niederlanden u. am Rhein; wurde 1697 Oberst, trug unter Karl XII., welcher ihn hochachtete, viel zum Siege bei Narwa bei, machte 1706 den Polnischen Krieg mit, begleitete den König nach Schonen u. wurde dort zum Statthalter ernannt. 1708 nach der Schlacht bei Pultawa stellte ihn die Regentschaft an die Spitze von 20,000 Mann, um den König Friedrich IV. von Dänemark, welcher die Schwäche der Schweden[759] benutzend nach Schonen übersetzte, zu bekämpfen. Er schlug die Dänen bei Helsingborg u. am 20. December 1712 bei Gadebusch nochmals, ging dann nach Holstein u. verbrannte im Januar 1713 Altona, gerieth aber in Folge seines raschen Vordringens bei Tönningen, von Dänen, Russen u. Sachsen eingeschlossen, nebst seiner Armee in Kriegsgefangenschaft, wurde nach Kopenhagen gebracht u. erfuhr, bes. nach einem mißlungenen Fluchtversuch, die härteste Behandlung. Er zeichnete im Kerker das Elend seiner Lage u. seine Rechtfertigungen auf u. verbarg diese Papiere sorgfältig, welche nach seinem Tode 1717 sein Sohn erhielt u. die 1773 in Lönboms Anekdoten von berühmten u. ausgezeichneten Schweden bekannt gemacht wurden.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.