- Umbreit
Umbreit, 1) Karl Gottlieb, geb. 9. Jan. 1763 in Rehstädt bei Arnstadt, wurde 1785 Organist in Sonneborn bei Gotha, legte diese Stelle 1820 nieder u. st. 27. April 1829; er schr. Allgemeines Choralbuch für die protestantische Kirche, Gotha 1811. 2) Friedrich Wilhelm Karl, Sohn des Vor., geb. 11. April 1795 in Sonneborn, besuchte 1809 bis 1814 das Gymnasium in Gotha, studirte bis 1817 in Göttingen Theologie, wurde daselbst 1818 Docent der Orientalischen Sprachen, verlebte den Sommer 1819 in Wien mit orientalischen Sprachstudien unter Hammers Leitung beschäftigt, wurde 1820 Professor der Philosophie in Heidelberg, wo er hauptsächlich alttestamentliche Exegese u. orientalische Linguistik, später auch neutestamentliche Exegese u. Einleitung vortrug; er begründete u. redigirte seit 1828 mit Ullmann die Theologischen Studien u. Kritiken, trat 1829 in die theologische Facultät u. st. 26. April 1860. Als Theolog gehörte er der vermittelnden Richtung an. Er schr.: Commentatio historiam Emirorum ol Omrah ex Abulfeda exhibens, 1816 (Preisschrift); Kohelets des weisen Königs Seelenkampf, Gotha 1818; Cohelet scepticus de summo bono, Gott. 1819; Lied der Liebe (Übersetzung des Hohenliedes), Heidelb. 1820, 2. Ausg. 1828; Das Buch Hiob, ebd. 1824, 2. Aufl. 1832; Commentar über die Sprüche Salomos, ebd. 1826; Christliche Erbauung aus dem Psalter, Hamb. 1835; Grundtöne des Alten Testaments, Heidelb. 1843 (ins Holländische übersetzt); Praktischer Commentar über die Propheten des alten Bundes, Hamb. 1841 ff., 4 Bde., 2. A. des Jesaias 1846; David u. Jonathan, Lied der Freundschaft, Heidelb. 1844; Neue Poesien aus dem Alten Testamente, Hamb. 1847; Was bleibt? (Zeitgemäße Betrachtungen des Königs u. Predigers Salomo über die Eitelkeit aller Dinge), ebd. 1849; Die Sünde, ebd. 1853; Der Brief an die Römer auf dem Grunde des Alten Testaments ausgelegt, Gotha 1856. Lebensbeschreibung von Ullman in den Theologischen Studien u. Kritiken 1862, S. 435 ff.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.