Weinen

Weinen

Weinen (Fletus), die durch körperlichen Schmerz od. Gemüthsbewegungen hervorgerufene, bis zum Überfließen der Augen gesteigerte, vermehrte Absonderung[49] der Thränen. Die das W. veranlassenden Gemüthsbewegungen sind in den meisten Fällen trauriger Art, doch kann auch Zorn, Wuth, Mitleid, Rührung u. selbst große, bes. mit Überraschung verbundene Freude dasselbe bewirken, in welchem letztern Falle oft Lachen u. W. mit einander verbunden sind. Das W. in Folge schmerzhafter od. trauriger Gefühle, ob es gleich bei Weibern u. Kindern (welchen letztern es in der frühesten Lebenszeit als einziges Mittel ihre Bedürfnisse kund zu thun am meisten eigen ist) am häufigsten beobachtet wird, ist deshalb nicht immer als Zeichen von Schwäche zu betrachten. Das körperliche Befinden hat vielen Einfluß auf Erregung des Weinens. Bei manchen Menschen hat der reichliche Genuß geistiger Getränke ähnliche Wirkung. Bei tiefem Seelenschmerz bildet das W. gleichsam eine wohlthätige Krisis u. erleichtert das drückende Gefühl des thränenlosen Schmerzes, auch gewährt es bei einem Schmerz, mit welchem der Geist sich bereits vertraut gemacht hat, eine Erholung u. Befriedigung. Bei Thieren, namentlich bei Pferden, Hirschen, Affen, welche letztere dabei das Gesicht mit der Hand bedecken, will man das W. ebenfalls, jedoch nur in Folge der höchsten Angst u. Unruhe, bemerkt haben.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Weinen — Weinen, verb. regul. neutr. & act. 1. Eigentlich, Thränen vergießen. Sowohl als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben. Sich des Weinens nicht enthalten können. Jemanden weinen machen. Über etwas weinen. Vor Freude, vor Betrübniß weinen. Er klagt… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • weinen — Vsw std. (8. Jh.), mhd. weinen, ahd. weinōn, mndd. we(i)nen, mndl. wenen Stammwort. Aus g. * wainō Vsw. weinen , auch in anord. veina, ae. wānian, afr. wainia, weinia, wēnia; gt. in wainahs elend ; vermutlich abgeleitet von weh, also weh rufen ,… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • weinen — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • schreien Bsp.: • Das kleine Mädchen fing an zu weinen. • Er weinte. • Sie fängt oft an zu weinen. • Hat das Kind nach seiner Mutter geschrieen? …   Deutsch Wörterbuch

  • weinen — »Tränen vergießen«: Das altgerm. Verb mhd. weinen, ahd. weinōn, niederl. wenen, aengl. wānian, aisl. veina ist eine Bildung zu dem unter ↑ weh! behandelten Wort. Es bedeutet demnach eigentlich »Weh rufen« …   Das Herkunftswörterbuch

  • weinen — weinen, weint, weinte, hat geweint Bitte nicht weinen. Du bekommst eine neue Puppe …   Deutsch-Test für Zuwanderer

  • Weinen [1] — Weinen, die durch körperlichen Schmerz oder Gemütsbewegungen bis zum Überfließen der Augen gesteigerte Absonderung der Tränen. Obwohl bei Weibern und Kindern am häufigsten, ist das W. doch nicht als Zeichen einer Schwäche zu betrachten; es ist… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Weinen [2] — Weinen (Wienen), die Rektifikation des Lutters, s. Spiritus, S. 760 …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Weinen — (Wienen), in der Brennerei die Rektifikation des ersten Destillationsproduktes (des Lutter) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Weinen — Weinen, s. Thränen …   Herders Conversations-Lexikon

  • weinen — V. (Grundstufe) aus Trauer oder Schmerz Tränen vergießen Synonym: heulen (ugs.) Beispiele: Die Eltern weinten vor Glück. Das Kind weinte die ganze Nacht …   Extremes Deutsch

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