- Bedford [1]
Bedford (spr. Bedföhrd), 1) südöstliche Grafschaft in England, 291/2 QM., theils hügelig, theils flach u. sandig; Flüsse: Ouse (mit der Ivel), Ouzel u.a.; reich an Mineralquellen, bringt Getreide, Gartenfrüchte, Lerchen, Fische, Walkererde, Thon, Braunkohlen etc. 124,000 Ew., meist Landbauer; eine Zweigbahn der London-Northwestern-Eisenbahn berührt die Grafschaft, u. Handel u. Verkehr sind dadurch sehr gehoben; 2) Hauptstadt derselben an der (hier schiffbaren) Ouse mit Brücke; hat 5 Hauptkirchen, Gymnasium, Irren-, Arbeits- u. Landschaftshaus; Spitzenklöppelei, Getreidehandel; 35,600 Ew.; 3) Canton im südlichen Theile des Staates Pennsylvanien in den Vereinigten Staaten, an Maryland grenzend, etwa 451/2 QM. groß, von zahlreichen Ausläufern der Alleghanygebirge durchzogen. Boden zur Hälfte unfruchtbar, reich an Kalkstein, Schiefer, Schieferthon, bes. Eisenerz u. reiche Steinkohlenminen. B. ist seit 1771 organisirt; 23,052 Ew.; Hauptstadt Bedford; 4) Canton im Staate Virginien, 23 QM. groß; Bodenoberfläche erhaben, mit prächtiger Scenerie, die nordwestliche Grenze zieht sich an den Blue-Ridge hin, die in den Otter Peaks eine Höhe von 4200 Fuß erreichen, fruchtbar. B. wurde 1763 aus Lüneburg organisirt; 25,000 Ew., darunter 10,000 Sklaven; Hauptstadt Liberty; 5) Canton im Staate Tennessee, in den Vereinigten Staaten, 21 QM. groß, fruchtbar; 21,000 Ew., darunter 5500 Sklaven; Hauptstadt Shelbyville; 6) Poststadtschaft im Canton Hillsborough, im Staate New-Hampshire, 2000 Ew.; 7) Poststadtschaft im Canton Middlesex, Staat Massachusetts, am östlichen Ufer des Concord; Papier-, Haartuch-, Seidenfransen- u. Kinderschuhfabriken; 1000 Ew.; in der Nähe 3 besuchte Mineralquellen; 8) mehrere andere Orte dieses Namens in den Staaten New-York, Pennsylvanien, Kentucky, Ohio, Michigan, Indiana, Illinois, Missouri u. in Ost-Canada.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.