- Bellarmin
Bellarmin, Robert, geb. 1542 zu Monte Pulciano; wurde 1560 in Rom Jesuit, lehrte 1563 Humaniora in Florenz, 1564 Rhetorik zu Mondovi u. 1569 Theologie zu Löwen, kam 1576 nach Rom, wurde 1592 Rector des Jesuitencollegiums, 1595 Provinzial in Neapel, 1597 Rath bei der Inquisition u. Eraminator der Bischöfe u. 1598 [541] Cardinal; wegen seines Streites mit den Dominicanern wurde er von Rom entfernt u. 1601 zum Erzbischof von Capua ernannt; 1605 ging er wieder nach Rom u. st. daselbst 1621. Bei der Wahl Leos XI. u. Pauls V. sollte er Papst werden, nahm die Wahl aber nicht an. Er schr. u.a.: De potestate pontificis in temporalibus; Disputationes de controversiis fidei adversus hujus temporis haereticos, Rom 1581, 82, 92 (Ingolst. 1586–92), 3 Bde. Fol., n.A. Mainz 1842 (deutsch von Gumposch, Augsb. 1842; dagegen ist Gerhards Bellarminus ὀρϑοδοξίας testis, Jena 1631–33, 3 Bde., gerichtet); Christianae doctrinae applicatio, Rom 1603 u.ö.; einen (in alle Sprachen übersetzten) Katechismus; Werke Köln 1619, 7 Bde. Fol., Ven. 1721, 5 Bde.; sein Leben beschrieb Fuligatti (nach B-s Selbstbiographie), italienisch, Rom 1624.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.