Bianci di Casa Lanza

Bianci di Casa Lanza

Bianci di Casa Lanza, 1) Vincenz Friedrich, Freiherr von B., Duca di Casa Lanza, geb. 1768 in Wien, wurde 1787 als Ingenieuroffizier angestellt. Er zeichnete sich wiederholt im Kriege gegen die Türken, dann gegen die Franzosen aus, stieg 1793 zum Capitänlieutenant auf u. wurde 1795 in den Generalquartiermeisterstab versetzt. Bei Rivoli gerieth er in Gefangenschaft. 1799 zum Major u. Freiherrn erhoben u. 1800 zum Oberstlieutenant befördert, erhielt er bald darauf als Oberst das Commando eines Regiments, mit dem er 1804 gegen die Albanesen focht. Im Feldzuge 1805 begleitete er den Erzherzog Ferdinand als Generaladjutant, wurde 1807 Generalmajor u. Commandeur einer Brigade, zeichnete sich im Feldzuge 1809 wiederholt aus, bes. bei Aspern u. durch die Vertheidigung des Brückenkopfes bei Preßburg (über die er die Broschüre: Vertheidigung des Brückenkopfes von Preßburg im Jahre 1809, Preßburg 1811, schrieb) u. wurde noch in demselben Jahre zum Feldmarschalllieutenant ernannt. Nach dem Frieden wurde B. Generalinspector in Ungarn, 1811 Inhaber des 65. (jetzt 55.) Infanterieregiments u. erhielt 1812 das Commando der 1. Infanteriedivision bei dem österreichischen Auxiliarcorps gegen Rußland. In dem darauf folgenden Feldzuge befehligte B. eine Division unter dem Erbprinzen von Hessen-Homburg, focht bei Dresden, Kulm, Leipzig u. commandirte 1814 den rechten Flügel der österr. Südarmee, mit welcher er bei Lyon neuen Ruhm erntete; später erhielt er den Oberbefehl der Armee von Neapel, schlug Murat bei Tolentino, ging über den Volturno u. schloß am 20. Mai 1815 mit den neapolitanischen Gesandten die Convention zu Casa Lanze, durch welche die Rückkehr des alten Regentenhauses mit Ferdinand IV. festgestellt wurde, unterdrückte in Capua den daselbst ausgebrochenen Aufstand u. rückte am 22. Mai in Neapel ein. Nach dem Einzuge des Königs Ferdinand in Neapel am 17. Juni, ging B., vom König zum Duca di Casa Lanza erhoben, zur Armee nach SFrankreich ab. 1816 wurde er in den österreichischen Freiherrenstand erhoben. 1817 wurde ihm der Befehl über die gegen Baiern bestimmte Armee übertragen, u. in der Folge bekleidete er die Stelle eines Hofkriegsrathes, bis er Krankheits halber 1824 in Ruhestand trat. Auf seinem Landsitze zu Mogliano lebte er seitdem in Zurückgezogenheit, wurde 1848 auf Befehl der provisorischen Regierung von Oberitalien 2 Monate lang zu Treviso gefangen gehalten, bis er bei der Einnahme dieser Stadt durch Welden seine Freiheit wieder erhielt. Er starb in Sauerbrunn bei Rohitsch am 21. Aug. 1855. Seit 1807 war er mit Friederike Liebetran von Maixdorf (gest. 1838) vermählt u. hinterließ 2 Söhne, von denen 2) Freiherr Ferdinand, geb. 1810 in Pesth, 1824 als Unterlieutenant in ein Kürassirregiment eintrat u. 1849 als Obristlieutenant pensionirt wurde; u. 3) Freiherr Friedrich, geb. 1812 in Preßburg, 1829 Unterlieutenant, 1846 Obrist, sich 1848 u. 1849 im Kriege in Italien namentlich bei Novara auszeichnete, in Ungarn bei Ács focht, 1849 zum Generalmajor im 10. Armeecorps u. 1854 zum Feldmarschalllieutenant u. Divisionär beim serbisch-banater Armeecorps ernannt wurde.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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