- Blutwanzen
Blutwanzen (Cimicides), Familie der Wanzen, die Fühler sind sichtbar, länger als der Kopf, stehen zwischen den Augen, der Saugrüssel mit 2–3 Gliedern steht nach unten u. hinten; Oberlippe dreieckig platt, erstes Bruststück viel größer, Flügeldecken, Augen horizontal; Aufenthalt auf dem Lande od. der Oberfläche u. Rand der Gewässer; Nahrung: Raub anderer Insecten, od. Blut. Man theilt sie in: A) Schwimmende (Ploteres), die Hinterfüße sind zum Schwimmen od. zum Gehen auf dem Wasser eingerichtet, seine Wolle am Unterleibe, sie bilden die Gattung Hydrometra Fabr.; dazu die Gattungen: a) Schmalwanzen (Wasserlauferwanze, Aquarius Schellenb., Hydrometra Latr.), Fühler borstenförmig, Kopf schnauzenförmig verlängert; Art: Teichläuferwanzen (H. stagnorum, Aq. paludum), nadelförmig, schwarzgrau linirt, Füße roth, langsam gehend; b) Bachwanzen (Velĭa Latr.), Fühlhörner fadenförmig, Vorderfüße zangenartig zum Rauben, Mittelfüße sehr lang; Art: V. rivulorum, in Bächen; c) Wasserspringwanzen (Gerris Latr.), Fühler fadenförmig, Mittelfüße kurz. B) Häutige (Membranaceae), Schnabel gerod, in einer Rinne an der Kehle, Fühler kurz, fadenförmig; Gangfüße gleichmäßig, Körper meist mit lappigen Anhängen; leben meist auf Wiesen, in Gebüschen u. unter Baumrinden, saugen Blut od. leben auf Pflanzen; Gattungen: a) Haus- (Bett-) wanzen (Acanthĭa Fabr. s. Cimex L.), s. Bettwanze; b) Rindenwanzen (Tingis Fabr.), Fühler mit einem Endknöpfchen, Füße gleichförmig; Art: Birnwanzen (T. pyri), Bruststück dreiflügelig, erweitert; an Birnblättern unten; Distelwanzen (T. cardui), auf Disteln; c) Klopfwanzen (Arădus Fabr.), Fühler fadenförmig, Leib flach, Ränber vorstehend; Art: Birkenwanzen (A. betulae), schwarz, Kopf dornig, die Alte soll ihre Jungen wie eine Henne führen; d) Großkopfwanzen (Macrocephalus Latr., Syrtis Fabr.), Vorderfüße zangenförmig; Art: M. cimcoides. C) Rackthalfige (Nudicolles), der Kopf steht auf einem schmalen Hals, der Schnabel ist frei, gebogen, Aufenthalt auf der Erde, in Mauern; Gattungen: a) Langfußwanzen (Zelus Fabr.), Leib linienförmig, Füße lang, gleichförmig; Art: Z. longipes; b) Hüftwanze, (Schnackenwanze, Plolaria Scop., Gerris, Emesa.Fabr.), Leib linienförmig; Fühler lang, helfen beim Gehen, Vorderfüße ganz kurz, Hinterfüße sehr lang; Art: P. vagabunda, Flügeldecken braun, weißgefleckt, häufig auf Blättern etc. c) Nabis Latr., Vorderbeine keine, Fangbeine, Vorderschenkel verdickt, Saugrüssel bis zu den Mittelbeinen reichend; N. vagans, gelblichgrau, Kopf u. Seiten des Körpers schwarzbraun gestreift, Länge 5 Linien; u. d) Petalocheirus Palis B.), beide nicht viel verschieden von e) Fliegenwanze (Koth- Schreit- od. Gespenstwanze, Reduvius Fabr.), Fühler wenigstens viergliederig, Leib länglichrund; Art: Gemeine Kothwanze (Maskirte F., R. personatus), bräunlich schwarz, ungefleckt, fällt Insecten, auch Bettwanzen an; Larve mit dickem Staub bedeckt, in Häusern im Kehricht. D) Großäugige (Oculatae), Augen sehr dick, Hals undeutlich; Gattungen: a) Kurzschnabelwanzen (Leptopus Latr.), Schnabel kurz, gebogen, Fühler borstenförmig; Art: Uferwanzen (L. littoralis); b) Blachwanze (Salda), Fühler fadenförmig, 2. Glied der Schnabelscheide das längste; Körperform elliptisch; S. zosterae, erzfarbenschwarz, Beine gelblich, auf sumpfigen Wiesen u. an Ufern gemein.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.