- Borda [3]
Borda, Jean Charles de B., geb. 1733 in Dax (Departement des Landes), trat in das französische Militäringenieurcorps u. später in das Corps des chevaux-légers; machte als Adjutant des Marschall Mallebois den Feldzug von 1757 mit, wurde nachher Ingenieuroffizier, trat 1767 völlig in den Seedienst, machte 1771 u. 1772 eine Reise nach Amerika, 1774 nach WAfrika, wurde 1775 Schiffslieutenant u. 1776 mit der Bestimmung der geographischen Länge u. Breite der Canarischen Inseln beauftragt. Er wurde 1782 von den Engländern gefangen u. st. 1799 in Paris. Bei der Gradmessung von Dünkirchen bis zu den Balearischen Inseln, mit Méchain u. Delambre, erdachte er die Platinameßstäbe, erfand die zur Angabe der kleinsten Ausdehnungen erforderlichen Metallthermometer u. gab einen Apparat an, um mit größter Präcision die Pendellängen messen zu können. Große Verdienste erwarb sich B. um die Vervollkommnung der nautischen Meßinstrumente; nach ihm genannt ist der Bordasche Receptionskreis, welcher nicht nur die Messung von Horizontal- u. Vertikalwinkeln, sondern auch die Bestimmung schief geneigter Winkel gestattet, u. die Bordasche Repetitionsmethode, bei der die Vervollkommnung darin besteht, daß dieselbe doppelt ist, während die Meyersche eine einfache war. Außer mehreren hydraulischen Abhandlungen (in den Mém. de l'Académie, 1763 ff.) schr. er: Voyage fait par ordre du Roi en 1771 et 1772 en diverses parties de l'Europe et de l'Amérique, Paris 1778, 2 Bde.; Description et usage du cercle de réflexion, ebd. 1787, 2 Bde.; Tables trigonométriques décimales, herausgegeben von Delambre, ebd. 1804. Gab auch Karten von den Canarischen Inseln u. der Afrikanischen Küste heraus.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.