- Bossi
Bossi (Bossius), 1) Matteo, geb. 1428 in Verona; war Beichtvater des Lorenzo v. Medici u. st. 1502 in Padua; er war einer der berühmtesten Kanzelredner seiner Zeit u. schr.: De veris animi gaudiis, Flor. 1491; De instituendo sapient ia animo, Bologna 1495; Recuperationes Fesulanae, ebd. 1493, Fol.; Familiares et secundae Bossi epistolae, Mantua 1498, Fol.; Tertia pars epist., Vened. 1502; Opera, Bologna 1627. 2) Donato, geb. 1436 in Mailand u. gest. daselbst 1500; Verfasser der Chronica Bossiana, Mail. 1492; Historia episcoporum et archiepisc. mediolanensium (bis 1489), Mail. 1492, Fol. 3) Carlo Aurelio, Baron de B., geb. 1758 in Turin, war 1796 sardinischer Chargé d'affaires in Petersburg, erhielt dann die Administration des an Frankreich abgetretenen Piemont, wurde später französischer Consul in Jassy, nachher Präfect des l'Ain- u. des Manchedépartements, verlor 1815 seine Stellen, lebte in Paris u. st. 1818 daselbst. Er hat sich bes. um die Toleranz Sardiniens gegen die Waldenser verdient gemacht, u. schr. die Dramen: Die Circassierinnen u. Rhea Sylvia; Oden u. Gedicht über die Französische Revolution (Oromasia); sämmtliche Gedichte, Lond. 1814. 4) Giuseppe, geb. 1777 zu Buffo im Mailändischen, Maler; er st. 1815 u. sehr: Del cenacolo di Leonardo da Vinci, Mail. 1810, Fol. Auch leß er das Abendmahl Leonardos in Mosaik übertragen. 5) Luigi, geb. 1785 in Novara; war früher Canonicus beim Dom in Mailand, wurde von Bonaparte als Agent der französischen Regierung in Turin angestellt u. nach der Vereinigung Piemonts mit Frankreich Präfect der Archive des Königreichs Italien; er st. 1835 in Mailand u. schr. u. v. a.: Eine Abhandlung über das Sacro Catino, Turin 1807; Untersuchungen über Cristofero Colombo 1818; Istoria d'Italia, Mail. 1819–23, 19 Bde.; mehrere Trauerspiele (1805) u. Lustspiele. Er bearbeitete auch neu Roscoes Leben Leos X., Matl. 1816 f., 2 Bde.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.