- Brunck
Brunck, 1) Richard Franz Philipp, geb. 1729 in Strasburg; war Beamter in seiner Vaterstadt u. machte als Kriegscommissär den Siebenjährigen Krieg mit; studirte dann das Griechische mit Eifer u. Erfolg; schloß sich dann der Revolution an, wurde aber seiner Mäßigung halber verdächtig u. nach Besançon ins Gefängniß gebracht; nach seiner Befreiung studirte er die römischen Dichter u. st. 1803. Er gab heraus: Apollonios Rhodios, Aristophanes, Sophokles, Äschylos, Anakreon (s.d. a.); Poetae graeci gnomici, Strasb. 1784, u. Anal ecta veterum poëtarum gr., ebd., 3 Bde., 1772–1776, 4. A. 1784; Anthologia graec., ebd. 1794, 5 Bde.; den Virgilius, Plautus u. Terentius. 2) Joseph, geb. 1787 in einem rheinbaierschen Dorfe, widmete sich den mathematischen Wissenschaften, ließ sich 1813 zu Fürfeld in Rheinhessen als Gutsbesitzer nieder; wurde 1814 Maire der Gemeine, 1818 Mitglied des Provinzialrathes, seit 1826 Abgeordneter u. Mitglied der zweiten Kammer der Stände, in welcher er als Vicepräsident fungirte. Obgleich zur Opposition gehörend, war er doch bei der Märzbewegung 1848 unter den Gemäßigten; er nahm Theil an der Heidelberger Versammlung, war Mitglied des Vorparlaments u. des Funfzigerausschusses u. saß in dem Parlament selbst auf der äußersten Linken, ohne wesentlich Theil an den Verhandlungen zu nehmen. Er st. in Frankfurt 1848.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.