- Böhmische Bäder
Böhmische Bäder. Die Mineralquellen Böhmens genießen schon seit alten Zeiten wegen ihrer Heilkraft einen wohlverdienten Ruf. Die größte Masse des böhmischen Gebirgslandes ist vulkanischer [27] Formation u. daher auch reich an warmen u. kalten Quellen, welche durch Auslaugung der von ihnen durchbrochenen Steinschichten chemische Bestandtheile derselben (Salz- u. Metalllösungen) mit sich führen. Der reiche Gehalt an Kohlensäure treibt die Gewässer mit großer Gewalt zur Erdoberfläche, wo sie zur Cur als Trink- u. Badewasser benutzt werden. Indeß wird nur eine geringe Anzahl derselben zu Heilzwecken verwendet. Unter diesen entspringen die bedeutendsten am südöstlichen Abhange des Erzgebirges u. am nördlichen Rande des Böhmerwaldes. Die besuchtesten sind: Karlsbad mit einer heißen Bittersalzquelle, Marienbad mit kalter Bittersalzquelle, Eger u. Franzensbad mit kalter eisenhaltiger Bittersalzquelle, Teplitz mit warmen Natronquellen. Außerdem hat Bilin bei Teplitz einen natronhaltigen u. Gießhübel bei Karlsbad einen dem Selters ähnlichen Säuerling Eisenquellen finden sich bei Liebwerda, Mariaschein, Stecknitz, Tetschen, u. Bitterwässer bei Püllna, Sedlitz u. Seidschütz.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.