- Camĕron [2]
Camĕron (spr. Kämeron), 1) Grafschaft im Süden des Staates Texas (Nordamerika), im O. an den Mexicanischen Meerbusen grenzend, im S. durch den Rio Grande von Mexico getrennt, 248 QM.; sehr viele Salzseen, darunter der bedeutendste[600] der Sal del Rey, Boden noch sehr wenig angebaut, eignet sich aber für Baumwolle, Mais u. Zuckerrohr. Hauptproduct: Salz, etwas Mais u. Viehzucht; erhielt den Namen zu Ehren des Capitän Cameron, welcher in der Expedition gegen Mier fiel; 8500 Ew., wovon 50 Sklaven; Hauptstadt Brownsville; 2) mehrere kleine Städte in verschiedenen anderen der Vereinigten Staaten; 3) C. u. Gabun, Landschaft in WAfrika um die Biafra-Bai, der südlichste Theil von Guinea, benannt nach dem gleichnamigen Gebirge u. den Flüssen Rios-dos-Camarones (Camaraōs) u. Gabun. Im N. ist eine Reihe von kurzen Gebirgszügen, die den Gesammtnamen Camerongebirge führen, woran sich, 5–6000 Fuß hoch, der kleine Cameron (Mongo-m' Etindah) u. weiter nördlich der Rumby-Bergzug schließt; nach S. erstreckt sich 16 Meilen weit die große Bergmasse des Qua bis zur Amboser-Bai; weiter südlich bildet das Küstenland noch ein hohes u. gesundes Gebirgsplateau, das gegen O. durch kurze Bergzüge abgeschlossen wird u. nur einzelne Berge, wie den Lerchen- u. Nisusberg, hat; von da bis zum Flusse Gabun ist das Land niedrig u. sumpfig; Flüsse sind der Cameron, Gabun, Dschamur, Malemba, Borea, Campo, San-Benito, der Monney (Muneh), Danger-River u. der Moundah. Die Vegetation ist üppig, es gedeihet viel Roth- u. Sandelholz, Ebenholz, Palmen u. andere Baumarten; die Bewohner sammeln viel Palmöl, Yams u. Elfenbein zum Verkauf an die Europäer ein, sind dem Fetischismus ergeben, werden aber zum Theil auch, bes. die im Süden am Gabun, wegen ihrer Intelligenz, Gewandtheit u. Zuverlässigkeit gerühmt.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.