- Dillon
Dillon, 1) Theobald, Graf D., aus vornehmem irländischem Geschlecht, aber in französischen Diensten, war 1784 Marechal de Camp u. Proprietär eines Regiments; er rückte am 29. April 1792 mit einem Corps von Lille gegen Tournay vor, stieß zwischen Lamain u. Marquoin auf den Feind u. zog sich auf Dumouriez Ordre zurück; seine Soldaten hielten dies für Verrath u. ermordeten ihn, s. Französischer Revolutionskrieg. 2) Arthur, Bruder des Vorigen, geb. 1750 zu Breywick in Irland, trat in früher Jugend in die französische Armee u. wurde als Obrist nach den amerikanischen Inseln geschickt, 1777 zum Gouverneur von St. Christoph u. 178.4 zum Marechal de Camp ernannt. Nachdem er 3 Jahre lang Gouverneur von Tabago gewesen war, wurde er 1789 Mitglied der Etats généraux. u. zeigte sich der Revolution geneigt; 1792 Befehlshaber der französischen Armee in Flandern, erklärte er sich gegen die Nationalversammlung, weshalb Dumouriez, der als Generallieutenant unter ihm stand, D-s Armee an sich zog, D. selbst wurde verhaftet u. 1794 guillotinirt. 3) Jean Vincent Marie de la Croix D., von derselben Familie, geb. 1760 in Capua, Ingenieurcapitän in neapolitanischen Diensten, führte einige junge Offiziere nach Paris, um den Wasserbau zu studiren, verließ den neapolitanischen Dienst u. nahm seinen Aufenthalt in Paris, wurde Professor an der Centralschule u. baute die Brücke Pont des arts, die erste eiserne Brücke in Frankreich; mit dem Bau der Brücke von Jena in Paris beauftragt, starb er 1807. 4) Pierre, Schiffscapitän, der eine Reise zur Auffindung von Spuren Lapeyrouse's (s.d. 1) unternahm; er st. 1847, 90 Jahre alt, in Paris. 5) Quartin, Reisender mit Petit in Abyssinien, wo er 1841 starb.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.