- Dundas [2]
Dundas (spr. Döundas), 1) Will., Anfangs Advocat, wurde 1800 Mitglied der Commission für die indischen Angelegenheiten u. Geheimrath, u. war 1804–1806 Kriegsminister. Im Unterhause vertrat er Anfangs Tain u. Dingwald, später bis 1831 Edinburg u. st. 1845 als Lord Clerk, Register- u. Siegelbewahrer für Schottland, auf seinem Landhause bei Leonards-on-Sea. 2) James Worthley Deans D., geb. 1785, trat 1799 in den englischen Flottendienst, wohnte zunächst der Expedition nach Holland, 1800 der Blockade von Alexandrien unter Abercromby bei, war 1801 in Lissabon stationirt u. wurde 1805 Lieutenant. Als solcher nahm er Theil an der Wegnahme dreier feindlicher Kaper, wurde Flaggenlieutenant einer Fregatte in den nordamerikanischen Gewässern, erhielt 1806 den [398] Befehl über ein Schiff von 18 Kanonen, wurde dann dem britischen Gesandten am schwedischen Hofe beigegeben u. war sodann bei der Belagerung Stralsunds u. der Einnahme Kopenhagens. 1807 wurde er Postcapitän, war 1809 in der Ostsee stationirt, u. 1813 u. 14 bei der Wegnahme mehrerer französischer Schiffe betheiligt. Von 1815 an im Mittelmeere stationirt, kehrte er 1819 nach England zurück. 1830–32 befehligte er auf dem Flaggenschiffe des Admirals Parker, 1836–38 die Britannia von 120 Kanonen u. wurde 1841 Contreadmiral; seit 1831 zum Seeadjutanten des Königs Wilhelm IV., seit 1739 zum Baron ernannt, bekleidete er 1841 u. von 1846 an von Neuem die Stelle eines Lords der Admiralität, saß dann für Greenwich im Unterhause u. erhielt später als Viceadmiral den Befehl über die englische Flotte im Mittelmeere. Als die Russen in die Donaufürstenthümer eingerückt waren, ging er mit seinem Geschwader in die Besikabai u. nach der Vernichtung der türkischen Flotte bei Sinope Anfang 1854 in das Schwarze Meer, wo er in Gemeinschaft mit dem französischen Admiral Hamelin die Seekräfte der Alliirten als Oberbefehlshaber commandirte. Ohne größere Erfolge erreicht zu haben, wurde er Ende 1854 vom Commando abberufen u. begab sich zurück nach England. 3) Sir Richard Saunders, Sohn des verstorbenen u. Bruder des jetzigen Generals Lord Melville, geb. 11. April 1802, trat 1815 in das Marinecollegium u. 1817 als Freiwilliger in das englische Heer, wurde 1821 zum Lieutenant u. 1823 zum Commandanten des Sparrowhawk befördert; 1825 zum Capitän der Flotte ernannt, führte er seit. 840 das Commando über den Melville an den chinesischen Küsten u. dann über den Powerhuis im Mittelmeere, wo ihm von Sir William Parker der Befehl über ein Geschwader anvertraut wurde. Sodann war er als Superintendant der Werften u. Victualienabtheilung in Deptford thätig u. seit 1852 zweiter Seelord der Admiralität. 1853 wurde er zum Commandanten der Blauen Flagge u. im Februar 1855 an Sir Charles Napiers Stelle zum Commandeur en Chef der Ostseeflotte ernannt, mit der er jedoch nicht mehr ausrichten konnte, als sein Vorgänger. 1856 erhielt er den Oberbefehl über ein Geschwader im Kanal u. an den portugiesischen Küsten.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.