- Dzialinski
Dzialinski, polnisches Geschlecht, ist ein Zweig der alten berühmten Familie Koscielecki u. stammt aus Dzyalin, im Lande Dobrzyn; es wurde 1787 in den Grafenstand erhoben; gegenwärtiger Chef ist: Graf Titus, Sohn des verstorbenen Grafen Xaver, geb. 1797 in Posen. Als 1807 von Napoleon I. das Herzogthum Warschau errichtet, sein Vater zum Senator u. später zum Gesandten nach Paris ernannt wurde, folgte er diesem dahin; lebte seit 1813 in Prag u. 1820 in sein Vaterland zurückgekehrt, widmete er sich den Wissenschaften u. bes. der Geschichte seines Vaterlandes u. bereiste Polen, Deutschland, Frankreich, Dänemark u. Schweden, um Urkunden über Polens Vorzeit zusammenzutragen. Als 1830 die Polnische Revolution ausbrach, trat er ebenfalls in Waffendienst u. wurde Adjutant Skrzyneckis, was aber nach Beendigung des Kampfes Beschlagnahme seiner Güter zur Folge hatte, u. erst 1840 erhielt er seine Besitzungen zurück. Im Staatenhaus in Erfurt war D. der einzige polnische Abgeordnete; er protestirte auf die Staatsverträge von 1815 sich berufend, gegen die Einverleibung Polens in Deutschland u. legte darauf sein Mandat nieder. Er schr. u.a.: Liber geneseos illustris familiae Schidlovieciorum u. Acta Tomiciana. Er ist vermählt mit Cölestine Griseldis, geborene Gräfin Zamoyska; sein Sohn Johann ist seit 1856 mit Isabella Czartoryska u. seine älteste Tochter Elisabeth seit 1848 mit dem Fürsten Adam Czartoryski vermählt.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.