Echelongs

Echelongs

Echelongs (fr., spr. Eschlongs), 1) Stufen, Leiter; 2) (Kriegsw.), Aufstellung u. Bewegung der Truppen en échelon, d.h. staffelförmig, so daß in der Fronte immer je eine Abtheilung etwas hinter der andern zurücksteht; dies kann entweder von einem Flügel aus geschehen, od. auch von beiden Flügeln aus, od. endlich aus der Mitte (keilförmig); in allen Fällen besteht jedoch das Eigenthümliche der Stellung darin, daß die einzelnen Abtheilungen allmählig nach einander, nicht gleichzeitig zur Wirksamkeit[457] gelangen. Diese Aufstellung u. Bewegung in Staffeln gewährt den Vortheil, daß die Front sehr leicht verändert u. der Feind über den ersten Angriffspunkt getäuscht werden kann, hat aber den Nachtheil, daß dem Feinde mehr u. größere Blößen gegeben werden, als bei Anwendung ganzer Fronte, u. daß dem. Zufall ein zu großer Spielraum eingeräumt wird, weil, wenn einzelne Staffeln beim Vorrücken sich verspäten, die vorangehenden der Gefahr Preis gegeben sind, mit Übermacht angegriffen u. geschlagen zu werden. Stoßen außerdem einzelne E. gar nicht auf den Feind, so können sie nicht mitwirken, da sie meist zu entfernt sein werden, um zur rechten Zeit auf dem entscheidenden Punkte zu erscheinen. Gleichwohl waren die Angriffe en échelons gewissermaßen Mode, so lange man in der Form des Angriffes eine Gewähr für den Sieg zu finden suchte, u. sind häufig auch von großen Erfolgen begleitet gewesen. Im Allgemeinen läßt sich daher sagen, daß die Staffelform nur als ein Mittel angewendet werden darf, um anderen größeren Nachtheilen auszuweichen, z.B. dem Aufeinanderhäufen der Colonnen. Auch bei den successiven Angriffen der Cavallerie in geöffneter Colonne werden bisweilen die einzelnen Colonnenzüge E. genannt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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