Ernestinischer Hausorden

Ernestinischer Hausorden

Ernestinischer Hausorden, Orden von den Herzögen von Sachsen Ernestinisch-Gothaischer Linie, nämlich von den Herzögen von Altenburg, Koburg-Gotha u. Meiningen, auf den Grund des schon von Herzog Friedrich I. von Sachsen-Gotha u. Altenburg 1690 gestifteten, aber bald wieder erloschenen Ordens der deutschen Redlichkeit, am 26. Decbr. 1833 als Herzoglich Sachsen-Ernestinischer Hausorden mit der Bestimmung erneuert, daß derselbe nicht allein eine Ehrenauszeichnung der fürstlichen Glieder des herzoglich sächsischen Gesammthauses, sondern auch eine Auszeichnung u. Belohnung für solche Staatsdiener u. Unterthanen sein solle, die mit deutscher Redlichkeit, durch ausgezeichnete Thaten, besondere Treue u. aufopfernde Ergebenheit u. Anhänglichkeit an Fürst u. Vaterland, sowie durch einsichtsvolle Dienstleistung sich vorzügliche Ansprüche auf die Dankbarkeit des Staates erworben haben. Der Orden ist den drei herzoglichen Linien des Sachsen Ernestinischen Hauses gemeinschaftlich, u. die Verleihung findet auf den Vorschlag des einen der herzoglichen Höfe nur im gemeinsamen Einverständnisse Statt. Für jeden Hof ist eine durch die Ordensstatuten bestimmte Zahl von Decorationen festgesetzt, welche bei der Verleihung an Inländer nicht überschritten werden darf. Der Orden besteht aus vier Klassen: Großkreuzen, Comthuren erster u. zweiter Klasse u. Rittern. Außer diesen vier Klassen besteht noch das zu dem Orden gehörige Verdienstkreuz u. die demselben affiliirte silberne Verdienstmedaille. Das Ordenszeichen besteht in einem achtspitzigen, unter einer goldenen Krone angebrachten, weiß emaillirten Kreuze mit goldener Einfassung u. goldenen Kugeln an den acht Spitzen, zwischen welchen goldene Löwen sich befinden. Auf der Vorderseite des Kreuzes liegt ein rundes goldenes Schild mit dem Brustbild Ernsts des Frommen in Gold, umgeben von einem blau emaillirten Ring mit der Legende: Fideliter et constanter (treu u. beständig). Dieser Ring ist von einem grünen mit goldenen Bändern umwundenen Eichenkranz umgeben, der bei den an Ausländer zu verleihenden Ordenskreuzen wegfällt. Auf der Rückseite des Kreuzes liegt das sächsische Hauswappen des Rautenkranzes, von einem blau emaillirten Ringe umgeben, in welchem[861] der Stiftungstag des Ordens in goldenen Buchstaben steht. Diesen Ring umgibt gleichfalls ein grüner, mit goldenen Bändern durchschlungener Eichenkranz. Das Ordenskreuz wird an einem gewässerten rothen Bande mit grüner Einfassung von den Großkreuzen über die linke Schulter, von den Commandeurs um den Hals u. von den Rittern im Knopfloch getragen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ernestinischer Hausorden — Ernestinischer Hausorden, 1690 gestiftet als »Orden der deutschen Redlichkeit« von Herzog Friedrich I. von S. Gotha Altenburg, von den Herzögen von S. Meiningen Hildburghausen, S. Altenburg und S. Coburg Gotha 25. Dez. 1833 als gemeinsamer… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Ernestinischer Hausorden — Ernestinischer Hausorden, gemeinschaftlicher Orden der herzoglich sächsischen Häuser von der Ernestinisch gothaischen Linie, gestiftet 25. Dez. 1833 von den Herzögen von Sachsen Meiningen Hildburghausen, Sachsen Koburg Gotha und Sachsen Altenburg …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Ernestinischer Hausorden — Ernestinischer Hausorden, Orden von den ernestin. Herzogen: Altenburg, Koburg Gotha, Meiningen 1833 gestiftet, besteht aus Großkreuzen, Comthuren und Rittern …   Herders Conversations-Lexikon

  • Sachsen-Ernestinischer Hausorden — Herzoglich Sachsen Ernestinischer Hausorden (SEHO) war der gemeinsame Staatsorden der thüringischen Herzogtümer Sachsen Altenburg, Sachsen Coburg und Gotha und Sachsen Meiningen. Großkreuz des Ernestiners mit Schärpe Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Herzoglich Sachsen-Ernestinischer Hausorden — Großkreuz mit Schärpe Herzoglich Sachsen Ernestinischer Hausorden war der gemeinsame Staatsorden der thüringischen Herzogtümer Sachsen Altenburg, Sachsen Coburg und Gotha und Sachsen Meiningen. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Hausorden — Hausorden, s. die einzelnen Artikel: »Ernestinischer Hausorden«, »Hohenzollernscher Hausorden«, »Lippescher Hausorden«, »Montenegrinischer Hausorden«, oldenburgischer »Peter Friedrich Ludwigs Haus und Verdienstorden« etc …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Hausorden — Hausorden, 1) s. Ernestinischer Hausorden; 2) s. Oldenburgischer Haus u. Verdienstorden; 3) H. Albrechts des Bären, s. Anhaltischer Hausorden …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Hausorden — Als Hausorden bezeichnet man die Orden, die ursprünglich für den Souverän, seine Familie und seine Freunde oder Hofchargen gestiftet wurden. Viele dieser Orden bekamen erst im Laufe der Zeit den Charakter von Militär oder Zivilverdienstorden.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der deutschen Orden, Ehrenzeichen und Abzeichen — Diese Liste enthält die offiziellen, von deutschen Ländern oder Staaten oder ihren Untergliederungen vergebenen Orden und Ehrenzeichen. Inhaltsverzeichnis 1 Orden und Ehrenzeichen 1.1 Deutsches Reich bis 1918 1.1.1 Auszeichnungen der ehemaligen… …   Deutsch Wikipedia

  • Orden — Von den erloschenen Orden wurden diejenigen aufgenommen, von denen noch viele Ritter vorhanden sind. – Die auf beifolgenden Tafeln abgebildeten Orden sind mit * bezeichnet. Eine Ergänzung bilden die Tafeln ›Verdienstmedaillen‹ und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”