Fidschi-Sprache

Fidschi-Sprache

Fidschi-Sprache, Sprache der Fidschi-Inseln, weicht in Stoff u. Form vielfach von anderen polynesischen Sprachen ab u. scheint mehr zu den Negersprachen der Südsee zu gehören. Sie hat die Vocale a, e, i, o, u u. die Consonanten b, c, d. f, g, j, k, l, m, n, p, q, r, s, v, w, y, von denen c wie das weiche englische th, q wie ngg, b, d, g wie mb, nd, ng, die übrigen wie im Englischen ausgesprochen werden. Es existirt ein doppelter Artikel, ko (o) vor Pronomen pers. u. Nomen propr., na (a) vor Substantiven u. Pronom. poss. Die Nomina sind nach Genus, Numerus u. Casus unveränderlich das natürliche Genus wird durch Hinzufügung von tagane männlich, alewa weiblich, ausgedrückt, der Genitiv durch ein vorgesetztes i (ni), der Plural durch ein vorgesetzes vei, doch gibt es besondere Wörter, um eine bestimmte Mehrheit gewisser Dinge auszudrücken, z.B. niu eine Kokosnuß, buku zwei, buru zehn, koro hundert Kokosnüsse. Die Adjectiva haben keine Formen für die Steigerungsgrade; sie werden ihrem Substantiv stets nachgesetzt. Die Zahlwörter sind: 1 dua, 2 rua, 3 tolu, 4 va, 6 lima, 6 ono, 7 vitu, 8 walu. 9 ciwa, 10 tini. Ordinalia werden daraus durch ein vorgesetztes ka gebildet. Die persönlichen Pronomina haben vier Zahlen: Singularis, Dualis, Trjatis u. Pluralis, auch hat die erste Person in der Mehrheit besondere Formen, je nachdem der Angeredete mit inbegriffen ist (incl.) od. nicht (excl.), z.B. Sing. au ich, iko du, koya er; Dual. kedaru (in cl.), keirau (excl.) wir zwei, kemudran ihr zwei, rau sie zwei; Trial. kedatou (incl.), keitou (excl.) wir drei (wir Wenigen), kemudon ihr drei, iratou sie drei; Plur keda (incl.), keimami (excl.) wir, kemuni ihr, ira sie. Die Possessiva erscheinen bald als Suffixe, bald als selbständige Wörter; letzteren Falls haben sie verschiedene Formen, je nachdem von Dingen im Allgemeinen od. von Essen od. Trinken die Rede ist, z.B. a noqu mein (im Allgemeinen), a qau mein (Essen), a mequ mein (Trinken). Das Verbum ist entweder Intransitivum od. Transitivum od. Passivum, u. das Transitivum hat doppelte Form für Beziehung auf ein bestimmtes od. unbestimmtes Object, z.B. cakacaka arbeiten, caka were, im Garten arbeiten, cakava na were, den Garten bearbeiten; Passivum cakavi, bearbeitet werden. Übrigens ist das Verbum nach Modus, Tempus, Numerus u. Person unveränderlich. Es gibt viele Adverbien u. Expletivpartikeln, dagegen ist die [264] Sprache arm an Präpositionen u. Conjunctionen. Hinsichtlich der Construction ist bemerkenswerth, daß das Subject gewöhnlich am Ende des Satzes steht. Der Anfang des Vaterunsers lautet: tama i keitou mai lomalagi, me vakarokorokotaki na yacamu, d.h. Vaterunserer im Himmel, daß geheiligtwerde der Name-dein. Grammatik u. Wörterbuch von Hazlewood, Vewa (Feejee) 1850–52.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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