Garcīa [2]

Garcīa [2]

Garcīa (spr. Garsia), 1) Don Diego de Paredes, der spanische Bayard, geb. 1466 in Truxillo, focht zuerst im Kriege gegen Granada 1485, wurde 1497 Hauptmann in päpstlichen Diensten, kämpfte gegen die Orsini, dann, unter seinem Freunde Gonsalvo de Cordova, im Kriege der Spanier gegen die Franzosen um die neapolitanische Erbfolge; er wurde beim Ausbruch des Kriegs der Ligue gegen Venedig dem Kaiser Maximilian zu Hülfe geschickt u. focht mit Auszeichnung unter Karl V. in der Schlacht von Pavia; er st. 1530. 2) Manuel, geb. 22. Januar 1775 in Sevilla, erregte schon als Chorknabe durch seine schöne Stimme die allgemeine Bewunderung u. bildete sich in seiner Vaterstadt sowohl für den Gesang wie für die Composition. Seinen Ruf begründete er durch seine Concerte in Cadix u. Madrid, wo er die von ihm selbst componirten Tonadittos (Intermezzi) vortrug. Madrid wurde zunächst der Schauplatz seiner Künstlerthätigkeit, welche namentlich dadurch von Bedeutung wurde, daß er neben seinen eigenen Operncompositionen viele französische Opern für die spanische Bühne einrichtete. Nachdem er sich als Componist vorzugsweise durch das zum Volkslied gewordene Yo che soy contrabandista einen[923] Namen gemacht hatte, ging er 1808 nach Paris, wo er in der Italienischen Oper unter stürmischem Applaus auftrat. Von dort begab er sich 1811 nach Italien u. wurde 1812 vom König Murat als erster Tenor für dessen Hofkapelle gewonnen. 1816 nach Paris zurückgekehrt, trat er wieder in der Italienischen Oper auf, ging 1817 nach London u. wurde von 1819 an auf fünf Jahre Mitglied der Italienischen Oper in Paris, wo er mit dem besten Erfolge eine Sängerschule gründete. Er setzte dies Institut in London fort, als er 1824 an das dortige königliche Theater als erster Tenor berufen wurde. Bald darauf verließ er London, um mit einer Künstlergesellschaft nach New-York zu gehen, wo die von ihm gegebenen Vorstellungen einen unerhörten Zulauf hatten. Aus Gesundheitsrücksichten ging er von dort nach Mexico, wo er gleichen Erfolg hatte. Auf der Rückreise nach Europa 1829 bei Vera-Cruz von Räubern überfallen, küßte er sein ganzes nicht unbedeutendes Vermögen ein u. starb 2. Juni 1832 in Paris, wo er nach seiner Rückkehr wieder Gesangunterricht ertheilte. Er componirte die Opern: El preso, El poeta calcuista, Il Califo di Bagdad u. and. 3) Maria, des Vorigen ältere Tochter, s. Malibran. 4) Pauline, zweite Tochter von G. 2), s. Viardot-Garcia.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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