- Garda
Garda, 1) (Gardasee, Lago di Garda, bei den ten Benacus lacus), See zwischen der venetianischen Provinz Verona u. der lombardischen Provinz Brescia; er liegt 213 pariser Fuß über dem Meere u. bildet ein Querthal, 71/4 Meile lang u. bis 11/2 Meile breit; die größte Tiefe beträgt 892 F. Der nördliche, schmale Theil ist umgeben von den Bergen Monte Baldo, Tremalzo u. Fraine, der südliche u. breitere von sanften Höhen; die Ufer sind schön u. fruchtbar, durch viele Dörfer, Häfen, Landhäuser u. Pflanzungen belebt, bes. reizend aber bei Desenzano u. Salo im südlichen Theil; hier auch die Halbinsel Sermione, wo man noch Überreste des Landhauses des Catullus zeigt. Ebenso reizend sind in demselben die Trimelone, Olivi, Frati, San Pietro u. and. Nur kleine Zuflüsse empfängt der G., von N. den Sarca, von W. den Pontale, Abfluß der Mincio. Die Farbe des Wassers ist dunkelblaugrün, die Temperatur desselben ist höher als die der Atmosphäre; die Fische, an denen der See sehr reich ist, die besten Lachsforellen, der berühmte Carpione u. viele and. Arten, bilden frisch u. getrocknet einen beträchtlichen Handelsartikel. Die Schifffahrt ist sehr lebhaft, aber auch sehr gefährlich durch Stürme, den Sover, der von N., u. den Ora, der von S. weht, zuweilen kommen auch Wasserhosen vor; regelmäßige Fahrten mit Dampfboten bestehen jetzt zwischen Riva u. Desenzano. Haupthafen u. Handelsplätze sind: Desenzano, Salo, S. Viglio, Lazise, Malsasine u. der größte Riva. 1402 am Gardasee Niederlage Ruprechts von der Pfalz durch die Ghibellinen unter Galeazzo Visconti. Der See hat seinen Namen von dem 2) Pfarrdorfe G., das an seiner Ostküste (District Bardelino der Provinz Verona), liegt, das einen Hafen u. starke Fischerei hat u. 3000 Ew. zählt; 3) Vorgebirg in der algierischen Provinz Constantine, nördlich von Bona mit Fort u. Leuchtthurm.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.