Granatstück

Granatstück

Granatstück, war gegen Ende des 17. Jahrh. eine mit Haubitze gleichbedeutende Bezeichnung. Später bezeichnete man speciell in Sachsen die vom General v. Hoyer 1777, eingeführten u. bis 1810 üblichen 9 Kaliber langen, kleinen Haubitzen damit. Diese waren den russischen Einhörnern ähnlich, hatten geringen Spielraum u. verhältnißmäßig großes Gewicht u. gaben daher nicht nur sehr sichere Würfe, sondern gestatteten auch die Anwendung starker Ladungen, so daß bedeutende Schußweiten erzielt werden konnten. Statt der Traube hatten sie eine angeschraubte stählerne Nase, welche an der Richtmaschine auf einer Feder ruhte, durch deren Abziehen der Hinterleib des Rohres bis an die Achse herabsank, wo dann sowohl Pulverladung als Granate von selbst in das G. hinunterglitt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Granatstück — Granatstück, gegen Ende des 17. Jahrh. soviel wie Haubitze, dann ein 1777–1810 in Sachsen üblich gewesenes 4pfündiges, 9 Kaliber langes, den russischen Einhörnern ähnliches Kammergeschütz, das im wesentlichen den spätern Granatkanonen (s. d.)… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Hoyer [2] — Hoyer, 1) Anna, geb. Oven (daher auch Owena genannt), geb. 1584 zu Coldenbüttel in Schleswig, heirathete 1599 Hermann H. v. Hoyerswört u. überließ, nach dessen Tode sich ganz ihrer mystischen Richtung; auf dem Gute Hoyerswört sammelte sie nebst… …   Pierer's Universal-Lexikon

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