- Hudsonsbai Territorium
Hudsonsbai Territorium (officiell auch Rupert's Land genannt), die mittlere Region des Gebiets der Hudsonsbai Compagnie, im Westen durch die Rocky Mountains, im Süden durch die Vereinigten Staaten. u. Canada, im Osten durch die Hudsonsbai, im Norden durch das Eismeer begrenzt. Im Westen gebirgig durch die Rocky Mountains, im Osten Klippengebirge, im Innern Prairien, nach der Hudsonsbai zu in eine weite Ebene abfallend, im Norden das Plateau des Arktischen Hochlandes; große Binnenseen, die bedeutendsten: der Winnipegsee, der Athabascasee, der Große Sklavensee, der Große Bärensee. Die bedeutendsten Flüsse sind: der Mackenziestrom, Große Fischfluß, Athabasca (der später den Namen Großer Sklavenfluß annimmt), Saskatschwan, Red River, Churchill, Missinippi, Kupferminenfluß u.a. Klima: strenge u. lange Winter, kalte Frühlinge, verhältnißmäßig heiße Sommer, kurze, aber schöne Herbste. Rücksichtlich der Vegetation zerfällt das Gebiet in drei Regionen, die der Prairien im Westen, der Wälder im Osten (vorzugsweise Weißtannen) u. der Barren Grounds (öde unfruchtbare Steppen) im Norden; Ackerbau nur im Süden (vorzugsweise der sogenannte wilde Reis; Getreide nur wenig ergiebig). Thierreich: Biber (das wichtigste Pelzthier des ganzen Landes, in neuerer Zeit seltener als früher) verschiedenfarbige Füchse, Wölfe, Bären, Luchse, Bisamratten, amerikanisches Rennthier (Cervus Tarandus), amerikanisches Elennthier (Moose Deer), Buffalo (amerikanischer Bison), Bisamstier (Musk. Ox), verschiedene Hirscharten, zahlreiche Wald- u. Seevögel, außerordentlicher Reichthum an Fischen aller Art. Die Bewohner sind längs der Nordküste Eskimos (s.d.), im Übrigen Indianer, namentlich von den Stämmen der Athabaseos, Algonkins, Chippewyans, Crees (Knistinaux) u. Biberindianer (s.d. a.); ihre Anzahl wird annähernd auf 50,000 Köpfe angegeben. Die Bevölkerung europäischer Abkunft mag sich auf 5000 Seelen belaufen.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.