Hufeland

Hufeland

Hufeland, 1) Gottlieb, geb. 1760 in Danzig; studirte 1780–83 in Leipzig u. Göttingen Jurisprudenz, wurde 1788 Professor für Naturrecht, Rechtsgeschichte, Deutsches Recht in Jena, 1803 in Würzburg, 1805 in Landshut, 1808 erster Bürgermeister von Danzig, ging 1812 wieder nach Landshut zurück, wurde 1816 Professor der Rechte in Halle u. st. das. den 25. Febr. 1817. Er schr.: Lehrbuch des Naturrechts, Jena 1790, 2. Aufl. 1795; Beiträge zur Berichtigung u. Erweiterung der positive. Rechtswissenschaft, Jena 1792–1802; Pandektencompendium, Gieß. 1806–07; Neue Grundlegung der Staatswirthschaftskunst, ebd. 1807 bis 1813, 2 Bde.; Lehrbuch des gemeinen deutschen Civilrechts, ebd. 1813–14, 2 Bde.; Über den eigenthümlichen Geist des Römischen Rechts, ebd. 1815–17, 2 Bde. Er gründete mit Ersch die Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften, nach seinem Tode trat Gruber an seine Stelle. 2) Christoph Wilh. von H., geb. den 12. August 1762 in Langensalze; studirte 1780–83 in Jena u. Göttingen Medicin, wurde dann praktischer Arzt in Weimar, 1793 Professor der Medicin in Jena u. weimarischer Leibarzt, 1798 Director des Colleg. med. chirurg. u. Präses der Ober-Examinationscommission, erster Arzt der Charité u. Leibarzt in Berlin, 1809 geadelt, 1810 erster Rath der Medicinalsection im Ministerium des Innern, gründete das Poliklinische Institut u. die Medicinisch-chirurgische Gesellschaft, u. wurde Director der Militärakademie u. Professor der Therapie u. Klinik an der Universität; er st. zu Berlin den 25. August 1836 u. schr. u.a.: Makrobiotik, od. die Kunst das menschliche Leben zu verlängern, Jena 1796, 6. Aufl. Berl. 1842; Über die. Ungewißheit des Todes etc., Weim. 1791, u. Aufl., Berl. 1824; Über den Gebrauch der salzsauern Schwererde, Erf. 1792, u. Aufl., Berl. 1794; Ideen über Pathogenie, Jena 1795, 2. Aufl. als Pathologie, ebd. 1798; Über die Ursachen etc. der Skrophelkrankheit, Berl. 1795, 3. Aufl., ebd. 1819; Guter Rath an Mütter über physische Erziehung, Berl. 1799, 5. Aufl., Lpz. 1844; System der praktischen Heilkunde, ebd. 1800–05, 2. Aufl., Berl. 1818 f.; Über die Vergiftung durch Branntwein,[581] ebd. 1802, 2. Aufl. 1808; Geschichte der Gesundheit, ebd. 1812, 3. Aufl. 1816; Über die Kriegspest, ebd. 1814; Übersicht der vorzüglichsten Heilquellen Deutschlands, ebd. 1810, 4. Aufl. von Osann, 1840; Kleine medicinische Schriften, ebd. 1822–28; Enchiridium med., ebd. 1836, 9. Aufl. 1851; gab heraus: Neueste Annalen der französischen Arzneikunde, Lpz. 1791–1800 mit Schreger u. Harleß, Journal der ausländischen medicinischen Literatur, Berl. 1802 f., 15 Hefte; mit Himly u. Harleß, u. zuletzt mit Osann, Journal der praktischen Arznei- u. Wundarzneikunde, Jena 1795–1835, 83 Bde.; allein u. mit demselben, Bibliothek der praktischen Heilkunde, ebd. 1799–1835; Journal u. Bibliothek setzte nach seinem Tode Osann fort; war auch Mitherausgeber des Berliner encyclopädischen Wörterbuchs der medicinischen Wissenschaften. Vgl. Augustin, H-s Leben u. Wirken, Potsd. 1836; Stourdza, Esquisse de la vie de H., Berl. 1837.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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