- Hölderlin
Hölderlin, Johann Christian Friedrich, geb. 29. März 1770 zu Neidlingen (nach And. in Lauffen) im Württembergischen, studirte Theologie in Tübingen, lebte seit 1795 als Hauslehrer abwechselnd in Waltershausen bei Meiningen, in Jena u. Weimar, privatisirte dann in Jena, ging 1796 als Hauslehrer nach Frankfurt, wo er eine leidenschaftliche Liebe zu seiner Principalin faßte, verließ 1798 Frankfurt, lebte bis 1800 in Homburg u. Rastatt, 1801 eine Zeit lang in der Schweiz, ging in diesem Jahre als Hauslehrer nach Bordeaux, kehrte 1802 geisteskrank nach Neidlingen zurück, wurde 1804 Bibliothekar in Homburg, kam 1806 erst in ein Irrenhaus, dann in ein Privathaus in Tübingen u. starb daselbst den 7. Juni 1843. Die 1. Sammlung seiner lyrischen Gedichte wurde 1826 von Uhland u. G. Schwab herausgegeben, 2. Ausg. ebd. 1843; Sämmtliche Werke, herausgeg. von Chr. Th. Schwab, ebd. 1846, 2 Bde. (enthält Gedichte, das Fragment des Dramas Empedokles, den Roman Hyperion [zuerst Stuttg. 1797–99, 2 Bde.], Briefe, eine Biographie H-s). Er übersetzte auch des Sophokles Antigone u. König Ödipus 1804. Vgl. Jung, H. u. seine Werke, Stuttg. 1848.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.