- Iris [4]
Iris, 1) Pflanzengattung aus der Familie der Irideae, 3. Kl. 3. Ordn. L., mit gefärbter, sechstheiliger, einfacher Blüthenhülle, die Zipfel zur Hälfte zurückgebogen, zur anderen Hälfte einwärtsgebogen od. zusammenneigend; drei blumenblattartige Narben; die nach außen gebogenen Zipfel an der Basis der Innenseite mit einem bartartigen Streifen dichtgestellter Drüsenhaare besetzt, od. ohne diesen. Bes. bemerkenswerth sind folgende Arten, von denen, außer vielen anderen, mehrere schöne Zierpflanzen sind: I. pumila, I. sambucina, I. squalens, I. graminea, Isibirlea, mit blauen, I. variegata mit gelben, purpurfarben gestreiften Blumen, in Deutschland; I. florentina, in Italien, weißblühend, mit daumensdicker, fester, veilchenartig riechender, officineller Wurzel (Veilchenwurzel, Radix ireos florentinae), nur noch als Zusatz zu einigen milch- u. blutreinigenden Pulvern, zu Räucherpulvern u. Parfüms u. Kaumittel, um das Zahnen zu fördern; des Satzmehles aus der Wurzel bedienen sich die Frauen in der Türkei zur Schminke. Ein wenig davon wird auf die Wange gelegt, dann einige Minuten mit der flachen Hand eingerieben; es entsteht ein leichtes Brennen u. die Haut wird allmälig, aber ausdauernd roth; I. germanica, mit nach außen gebogenen dunkelblauen Zipfeln, welche durch Maceration u. Behandlung mit Kalk eine grüne Saftfarbe (Liliengrün) geben, u. mit einer als auflösendes Mittel officineller Wurzel (Radix ireos nostratis); I. pseudacorus (Ilge), deutsche Sumpfpflanze, mit großen gelben Blumen; der Wurzelplatz dient gegen Zahnschmerzen, die getrocknete Wurzel wird als zusammenziehend gegen Nasenbluten u. Ruhr gebraucht; I. foetidissima, in Frankreich, England u. bei Danzig am Strande wachsend, die scharfe Wurzel (Radix xyridis, Rad. spathulae foetidissimae) erregt Brechen, sonst gegen den Schwarzen Staar empfohlen; I. tuberosa, in Arabien, Syrien u. Ägypten, wovon die Hermodactyli, s.d.; I. persica, in Persien; I. susiana, in Kleinasien. 2) Schmetterling, s. Schillervogel (Changeant).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.