Knobelsdorff

Knobelsdorff

Knobelsdorff, adeliges Geschlecht, bes. in Pommern, Schlesien, Sachsen; ein Zweig desselben in Niederschlesien wurde in der Mitte des 17. Jahrh. in den Freiherrnstand erhoben, starb aber um 1768 wieder aus. Die jetzt noch blühende freiherrliche Linie erhielt 1815 den Freiherrnstand. Merkwürdig: 1) Freiherr Hans Georg Wenzeslaus, geb. 1697; trat in preußische Kriegsdienste, nahm als Hauptmann seinen Abschied, um sich der Malerei u. Baukunst zu widmen; wurde 1710 Oberaufseher aller königlichen Gebäude u. Geheimer Finanzrath. Er baute das Schloß zu Sanssouci in Potsdam, das Opernhaus in Berlin, den neuen Flügel des Schlosses in Charlottenburg u. das Schloß in Dessau, veränderte den Potsdamer Lustgarten u. legte den Thiergarten bei Berlin an; er st. 1753. 2) Freiherr Alexander Friedrich, geb. 1723 bei Krossen; bildete sich in den Schlesischen Kriegen u. führte, General geworden, 1793 das kleine preußische Corps, welches als Hülfscorps bei dem österreichischen Heere in Flandern stand, wurde dann zur Armee des Herzogs von Braunschweig gezogen, belagerte Landau, mußte aber die Belagerung nach Durchbrechen der Weißenburger Linie durch die Franzosen aufheben; 1794 blieb er bei der Armee, kehrte 1795 zurück, wurde Feldmarschall u. Gouverneur von Küstrin u. st. 1799 in Stendal. 3) Friedrich Wilhelm von K., geb. in Berlin 1752; stand erst im Regiment Garde, stieg dann als Offizier der Armee 1805 bis zum General u. wurde zu mehrern diplomatischen Sendungen gebraucht, ging so nach Constantinopel, 1804 zur Kaiserkrönung nach Paris, löste 1806 Lucchesini ab u. wurde während des Kriegs von 1806–1807 fortwährend zu Unterhandlungen gebraucht. 1813–14 befand er sich als Commissär bei dem Könige von Sachsen in Friedrichsfelde bei Berlin, nahm dann seinen Abschied als Generallieutenant u. st. 1820 in Berlin. – Der Chef der noch blühenden freiherrlichen Linie ist 4) Freiherr Eduard, Sohn des 1831 verstorbenen Freiherrn Heinrich, geb. 1796, ist preußischer Kammerherr u. mit Auguste geb. v. Oheimb vermählt; sein Sohn Heinrich, geb. 1838, ist preußischer Lieutenant.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Knobelsdorff — may refer to: *Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699 1753), Prussian architect *Otto von Knobelsdorff (1886 1966), German general *Manfred von Knobelsdorff (1892 ?), SS officer …   Wikipedia

  • Knobelsdorff — Knobelsdorff,   Georg Wenzeslaus von, Baumeister, Gartenarchitekt und Maler, * Gut Kuckädel, heute zu Bobrowice, bei Crossen (Oder) 17. 2. 1699, ✝ Berlin 16. 9. 1753; beendete 1729 seine Offizierslaufbahn und studierte Malerei (bei A. Pesne) und… …   Universal-Lexikon

  • Knobelsdorff — ist der Name des: Adelsgeschlechts von Knobelsdorff Siehe auch Knobelsdorf Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe …   Deutsch Wikipedia

  • Knobelsdorff — Knobelsdorff, Georg Wenzeslaus von, Architekt, geb. 17. Febr. 1699 in der Lausitz, gest. 16. Sept. 1753 in Berlin, trat in preußische Kriegsdienste, nahm aber 1729 als Hauptmann seinen Abschied, um sich der Malerei und Baukunst zu widmen. Nachdem …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Knobelsdorff — Knobelsdorff, Georg Wenzeslaus von, Architekt, geb. 17. Febr. 1699 in Kuckädel bei Crossen, Oberaufseher aller königl. Bauten Friedrichs d. Gr., erbaute Schloß Sanssouci, das Berliner Opernhaus (1743); gest. 16. Sept. 1753 in Berlin. – Vgl. W.… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Knobelsdorff — Château de Buchelsdorf en Silésie La famille von Knobelsdorff est une famille de la noblesse immémoriale germanique originaire du margraviat de Misnie. Son nom a été mentionné par écrit en 1203 pour évoquer le seigneur Isenhard de Clowelokesdorf …   Wikipédia en Français

  • KNOBELSDORFF (G. W. von) — KNOBELSDORFF GEORG WENCESLAS VON (1699 1753) Architecte allemand. D’origine nobiliaire, Knobelsdorff fut d’abord officier, mais quitta l’armée en 1729 pour se consacrer à la peinture. Il se lie au prince Frédéric, le futur Frédéric le Grand,… …   Encyclopédie Universelle

  • Knobelsdorff-Brenkenhoff — Knobelsdorff Brenkenhoff, Nataly von, unter ihrem Mädchennamen Nataly v. Eschstruth bekannte Romanschriftstellerin, geb. 17. Mai 1860 in Hofgeismar als Tochter eines hessischen Offiziers, erhielt ihre Erziehung in Berlin, vermählte sich 1880 mit… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Knobelsdorff-Brenkenhoff — Knobelsdorff Brenkenhoff, Nataly von, geborene von Eschstruth, Schriftstellerin, geb. 17. Mai 1860 in Hofgeismar, seit 1889 mit Franz von K. (gest. 1903) vermählt, lebt in Schwerin; schrieb unter ihrem Mädchennamen Romane und Erzählungen, wie:… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Knobelsdorff (Adelsgeschlecht) — Wappen derer von Knobelsdorff Knobelsdorff ist der Name eines Uradelsgeschlechts aus der mittelalterlichen Markgrafschaft Meißen. Inhaltsverzeichnis 1 Ges …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”