- Kübeck von Kübau
Kübeck von Kübau, eine 1825, in den Freiherrenstand erhobene Familie in Österreich. 1) Freiherr Karl Friedrich, geb. den 28. October 1780 zu Iglau in Mähren; studirte in Wien, trat 1800 in den österreichischen Staatsdienst, u. zwar in das Olmützer Kreisamt, wurde 1841 Präsident der Hofkammer, später Präsident des Generalrechnungsdirectoriums (wo er den ungemessenen Credit einiger Bankiers bei der Nationalbank beschränkte, in dessen Folge einige Handelshäuser fallirten) u. nach dem Tode des Fürsten von Lobkowitz Präsident der allgemeinen Hofkammer im Münz- u. Bergwesen. Unter seiner Verwaltung wurde der Bau von Staatseisenbahnen beschlossen, die ersten Centralkassenscheine emittirt, wesentliche Reformen im Zollwesen gemacht etc. Im Märzministerium 1848 übernahm er die Finanzen, zog sich aber schon Anfangs April wieder zurück u. trat in Ruhestand. Im Novbr. d. J. wurde er Abgeordneter zum Reichstag in Kremsier; im März 1849 dem Armeecommando in Ungarn beigegeben u. ging im Novbr. d. J. mit Schönhals als österreichischer Commissar bei der Bundescentralcommission nach Frankfurt. Im Oct. 1850 wurde er von da abberufen u. im Decbr. zum Präsidenten des österreichischen Reichsrathes ernannt. Er st. 11. Septbr. 1855 in Hadersdorf bei Wien. Er war seit 1827 in zweiter Ehe vermählt mit Julie geb. Lang. 2) Freiherr Aloys, Bruder des Vorigen, geb. 1787; st. zu Kübau als wirklicher Hofrath bei der Hofkanzlei den 10. Juni 1850. Jetziger Chef ist: 3) Freiherr Maximilian, Sohn von K. 1), geb. 1835, Herr u. Landstand in Steyermark, Tyrol, Böhmen, Mähren u. Schlesien, Indigena in Siebenbürgen u. Ungarn, erster Kreiscommissär zu Leitmeritz in Böhmen. 4) Freiherr Aloys, Sohn von K. 2), geb. 29. Decbr. 1819; ist seit Ende Mai 1859 bevollmächtigter Minister Österreichs beim Bundestag u. Bundespräsidialgesandter in Frankfurt, u. seit 1857 vermählt mit Fidele geb. Gräfin von Salignac-Fénelon.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.