- Palma [2]
Palma, 1) (a. Geogr.), Stadt auf der Westküste von Balearis maior; j. Palma auf Mallorca; 2) spanische Provinz, umfaßt die Balearischen Inseln (s.d.); 3) (Ciudad de los Palmas), feste Hauptstadt der Insel Mallorca, mit 18 Bastions, 2 Ravelins, 3 Castellen, von denen zwei den 2380 Fuß langen Molo u. einige Redouten den von diesem gebildeten Hafen vertheidigen, an einer tiefen Bucht, Palma genannt, Sitz der Centralbehörden der Insel u. einer königlichen Audienza, hat Rathhaus, Kathedrale, 5 Kirchen, mehre Hospitäler, Collegium, Nautische Schule, Zeichnenakademie, Ökonomische Gesellschaft, zwei öffentliche Bibliotheken, Gemäldesammlungen u. Naturaliencabinette, Börse, zwei Theater, Handelsjunta, Fabriken in Wollen- u. Seidenzeugen, Hüten; Rhede, Leuchtthurm, Handel; 40,000 Ew.; etwas westlich liegt noch der kleine Hafen Py, welchen die zwei Castelle Bulwer u. St. Carlos decken; 4) Flecken in der spanischen Provinz Cordova (Andalusien), an der Mündung des Genil in den Guadalquivir, Kupferminen; 7000 Ew.; 5) Stadt in der neapolitanischen Provinz Terra di Lavoro; 7800 Ew.; 6) Stadt in der Provinz Girgenti der Provinz Sicilien, nahe am Meere, Handel; 10,600 Ew.; dabei Schwefelminen; 7) eine der Canarischen Inseln (Westafrika), hat ein Areal von 15 QM. u. etwa 40,000 Ew.; ist sehr gebirgig, einzelne Gipfel steigen bis über 7000 F. auf; die stark bewaldeten Kuppen der Berge sind einen Theil des Jahres mit Schnee bedeckt, wodurch eine reiche Regenbildung u. die meist gute Bewässerung der Insel veranlaßt wird; der Boden, meist zerfetztes vulkanisches Gestein, ist bes. im Norden fruchtbar u. günstig für Weinbau, während der Süden an Wassermangel leidet; der Ackerbau ist geringfügig, die Waldungen liefern viel Schiffsbauholz, das Klima ist mild u. gesund; die Bevölkerung producirt außer Wein, Branntwein u. Zucker, nur wenige Seidenstoffe; die Viehzucht liefert bes. viele Ziegen; Hauptort der Insel ist Santa Cruz de Palma.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.