Liutger, St.

Liutger, St.

St. Liutger (Liudger, Ludger), ein edler Friese, Sohn Thiadgrims, geb. 746 zu Wierum in Westdongeradeel, erhielt seine Bildung in Utrecht, trat 766 in den geistlichen Stand u. ging dann nach England zu Alkuin, unter dessen Leitung er die Theologie studirte. In sein Vaterland zurückgekehrt (775) baute er in Deventer die Kirche, welche die heidnischen Sachsen u. Friesen verbrannt hatten, wieder auf u. bewog das Volk zur Wiederannahme des christlichen Glaubens, von welchem es abgefallen war. Er fuhr mit Erfolg in der Bekehrung seiner Landsleute fort, bes. als er zum Priester geweiht u. nach Dockum in die Nähe seines Geburtsorts gekommen war. Als Wedekind auch in Friesland plündernd u. verheerend einfiel, floh L. nach Utrecht; 782 ging er nach Rom u. lebte auf Monte Casino; nach seiner Rückkehr begann er von Leuse (Lotusa) bei Tournay sein Missionsgeschäft wieder, das er auch auf Helgoland ausdehnte, wurde nachher um 804 erster Bischof in Münster, begleitete Karl den Großen in mehrere Feldzüge, soll auch 798 bei Elms das Evangelium gepredigt, aus der Ludgeriquelle bei Helmstädt die ersten Sachsen jener Gegend getauft u. 802 das Ludgerikloster zu Helmstädt gegründet haben u. st. 26. März 809 in Billerbeck; er wurde in dem von ihm gestifteten Kloster Werden an der Ruhr beigesetzt. Lebensbeschreibung von Altfried in Leibnitz Scriptores brunsvic. u. im 2. Bd. von Pertz Monumenta hist.- germ.; dann pon Joh. Cincinnius de Lippia, Köln 1515; von Bornstedt, Münster 1842, u. von P. W. Behrends, Neuhald. 1843.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liutger — Liutger, also spelled Liudger , Ludger ; latinized as Lutegerus : German male personal name, composed of liut people and ger spear .* Saint Ludger (died 809) was a Frisian missionary and the first bishop of Münster* Lutegerus is the putative… …   Wikipedia

  • Manuskript I.33 — Detail von Seite 32r Das I.33 Manuskript, Inventarnummer; Tower of London manuscript I.33, Royal library Museum, British Museum No. 14 E iii, No. 20, D. vi. (auch als Tower Fechtbuch bekannt), ist das älteste bekannte Fechtbuch des… …   Deutsch Wikipedia

  • Royal Armouries Ms. I.33 — Royal Armouries Ms. I.33, also known as the Tower manuscript because of its long stay in the Tower of London, is the usual name for the earliest known surviving European fechtbuch, although it deals only with the sword and buckler. The… …   Wikipedia

  • Germanic name — Contents 1 List of Germanic given name elements 1.1 Prefixes 1.2 Suffixes …   Wikipedia

  • Abtei St. Walburg, Eichstätt — Das Kloster in einer Tuschezeichnung von Maurizio Pedetti 1794 Das Innere der Klosterkirche …   Deutsch Wikipedia

  • Bochum-Stiepel — Stadtteil von Bochum …   Deutsch Wikipedia

  • Echsheim — Markt Pöttmes Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Harzgau — Der Harzgau war eine mittelalterliche Gaugrafschaft im Harz, zu der auch die Stadt Halberstadt im Nordosten gehörte. Grafen im Harzgau waren: Friedrich I., Graf im Harzgau 875/880 Friedrich II., Graf im Harzgau 937 und 945, Sohn Friedrichs I.… …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Billung — und Ehefrau Hildegard von der Westerburg …   Deutsch Wikipedia

  • Imad — Imad, auch Immad (althochdt.: der allumfassend Edle) (* um 1000; † 3. Februar 1076 in Paderborn) war von 1051 bis 1076 Bischof von Paderborn. Imad war nach seinen eigenen Urkunden und der Vita seines Vorvorgängers Bischofs Meinwerk ein Sohn von… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”