- Paschālis
Paschālis, Päpste: 1) P., Archidiakonus in Rom, wurde 687 als Gegenpapst von Sergius I. gewählt; er st., der Zauberei angeklagt, im Kloster. 2) P. I., ein Römer, Sohn des Maximus Bonosus, war Abt im Benedictinerkloster bei St. Peter in Rom, wurde unter Leo III. Cardinalpriester u. nach Stephan IV. 25. Jan. 817 zum Papst erwählt; da er sich vor der kaiserlichen Bestätigung hatte weihen lassen, so entschuldigte er sich bei Ludwig dem Frommen mit dem Vorgeben, daß er zur Annahme der Papstwürde gezwungen worden sei. Da bald nachher einige Getreuen des Kaisers in Rom ermordet wurden, beschwur zwar P., daß er an dieser Unthat nicht betheiligt gewesen sei, lieferte aber doch die Thäter nicht aus. Die Römer haßten ihn u. ließen ihn nach seinem Tode, 10. Febr. 824, nicht einmal in der Peterskirche beisetzen. 3) P. II., hieß vorher Rainer, wurde geb. zu Biedo in der Diöcese von Viterbo, ging unter die Regulirten Chorherrn, wurde unter Gregor VII. Cardinalpriester u. am 13. Aug. 1090 auf den Päpstlichen Stuhl gehoben. Er bannte den König Philipp von Frankreich wegen seiner Ehe mit Bertrada, war aber nicht consequent, als der König nach erhaltener Absolution die Ehe fortsetzte; der Kaiser Heinrich V. achtete auf seinen Bann gar nicht u. gerirte sich als Haupt der Kirche in Deutschland, da der Papst nicht nach Deutschland kam, um die kirchlichen Angelegenheiten zu ordnen, zog dann nach Rom u. nahm den Papst, welcher ihn. nicht krönen wollte, nebst den Cardinälen gefangen u. gab ihn erst frei, als er dem Kaiser das Investiturrecht u. die unbedingte Krönung zugesagt, auch versprochen hatte, ihn nicht mit dem Bann zu belegen. Zwar krönte er den Kaiser, ließ aber auf der Synode 1112 die anderen Zusagen als erzwungen u. deshalb ungültig erklären u. that den Kaiser in den Bann. Der Investiturstreit begann von Neuem, u. als Heinrich V. 1117 wieder nach Rom zog, entwich P. nach Benevent; nach des Kaisers Abzug kehrte P. nach Rom zurück u. st. 21. Jan. 1118. 4) P. III., vorher Guido, 1164 Gegenpapst Alexanders III., st, 1168.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.