- Piëzometer
Piëzometer (gr., Druckmesser), Apparat, womit man die Zusammendrückbarkeit der Flüssigkeiten messen kann. Von Canton 1761 erfunden, von Perkins, Colladon u. Sturm u. Örstedt verbessert, besteht der P. aus einer cylinderförmigen gläsernen Flasche von etwa 2/3 Zoll Durchmesser u. 3 Zoll Höhe, in deren Hals ein seines, etwa 3 Zoll langes calibrirtes Haarröhrchen eingeschliffen ist, dessen Theile man durch Wägung der in einem jeden enthaltenen Quecksilbermenge im Verhältniß zu der die ganze Flasche füllenden Quecksilbermenge genau bestimmt hat. Diese Flasche ist an eine Messingplatte befestigt, welche außerdem ein durch Quecksilber gesperrtes Luftmanometer trägt. Will man hiermit die Compressibilität des Wassers messen, so füllt man die Flasche mit solchem an u. bringt den Apparat in ein gleichfalls mit Wasser gefülltes, starkes, cylinderförmiges Gesäß. Damit das Wasser des P-s mit dem des Compressionsgefäßes sich nicht vermische, ist in das Haarröhrchen ein kleines Säulchen Luft od. Quecksilber eingeführt, an dessen Stand man die Volumenänderung des Wassers im P. beobachtet. Auf das mit einer starken Fassung in Form einer Schraubenmutter versehene obere Ende des Compressionsgefäßes wird sodann mittelst einer männlichen Schraube ein Deckel aufgeschraubt, wobei das überflüssige Wasser durch eine seine Öffnung der männlichen Schraube entweicht, bis dieselbe bei weiterer Dehnung von der Schraubenmutter verschlossen wird. In dem Deckel ist endlich eine 1/2 Zoll im Durchmesser haltende Stopfbüchse, in welcher ein Kolben mittelst einer mit Hebelarmen versehenen Schraube niedergedrückt wird, wodurch das im Compressionsgefäß enthaltene Wasser u. somit auch das im P. befindliche, sowie die Luft des Manometers comprimirt wird. An der Verkürzung des Flüssigkeitsfadens im Haarröhrchen beobachtet man hierbei die Compression des im P. enthaltenen Wassers, welche dem durch das Manometer gemessenen Drucke entspricht; s. u. Flüssigkeit b).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.