- Probus [2]
Probus, 1) Marcus Valerius P., Grammatiker zu Nero's Zeit; er war erst Soldat u. beschäftigte sich dann mit dem Studium der Dichter; es gab auch noch einen andern Grammatiker P.; unter dem Namen P. gibt es Erläuterung zu Virgil u. De notis Romanorum interpretandis (herausgeg. von Lindenbrog, Leyden 1599, u. von Ernst, Sorau 1674), u. Grammaticae institut. (in den Sammlungen der latein. Grammatiker von Gothofredus, Genf 1595, Köln 1622, u. von Putschius Hannover 1622, enthalten). 2) M. Aurelius, geb. zu Sirmium in Pannonien, wurde 276 n.Chr. nach M. Claudius Tacitus zum römischen Kaiser gewählt, nachdem er dessen Bruder Florianus, welcher in Europa u. Afrika zum Kaiser ausgerufen worden war, verdrängt hatte; er war ein guter Regent u. Held, stellte überall Ruhe u. Ordnung her, befreite Gallien u. Pannonien von den Einfällen der Barbaren u. hielt die Perser im Zaum, beschäftigte die Soldaten nützlich (Wiederherstellung von Städten, Anlegung von Weinbergen am Rhein u. an der Donau) u. achtete den Senat; er fiel 282 bei Sirmium als Opfer der beim Heere erhaltenen Disciplin. Ihm folgte M. Aurel. Carus. 3) Ämilius, unter Theodosius dem Großen im 4. Jahrh. Bücherabschreiber, machte nach besorgter Revision zuerst die Vitae des Cornel. Nepos bekannt.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.