- Rasōri
Rasōri, Giovanni, geb. 1766 in Parma; studirte in Parma u. Pisa, ließ sich 1795 als Arzt in Mailand nieder u. wurde 1796 Decan an der Universität in Pavia, Professor der Pathologie u. Arzt am Hospital daselbst, 1798 Generalsecretär des Ministers des Innern der Cisalpinischen Republik in Mailand, dann Oberaufseher des großen Spitals daselbst u. hierauf Oberarzt der französischen Armee in Genua; er errichtete 1807 im großen Hospital in Mailand eine medicinische Klinik, wurde nach der Eroberung Oberitaliens durch die Österreicher, als einer Verschwörung verdächtig, seiner Ämter entsetzt u. von 1814– 18 in Mailand u. Mantua gefangen gehalten, setzte nach seiner Freilassung den klinischen Unterricht im Hospitale in Masland fort u. st. 1837. Er war Anfangs Anhänger des Brownianismus u. verpflanzte diesen zuerst nach Italien, später aber setzte er den Contrastimutismus (s.d.) an dessen Stelle. Er schr.: Storia dell' epidemia di Genova negli anni 1799 e 1800, Mail. 1801, 3. Ausg. 1812 (deutsch Wien 1803); Prospetto dei risultati della clinica medica nel regio spedale militare di S. Ambrogio, Mail. 1808; Prospetto de' risuitamanti di clinica medica dell' ospedale di Milano, ebd. 1809; Opuscoli di medicina clinica, ebd. 1830, 2 Bde.; Teoria della flogosi, ebd. 1837 (deutsch von Runge, Brem. 1838); Dialoghi intorno alla teoria della flogosi comp. da Puccinotti, ebd. 1837, 2 Bde.; Opere, von Chiappe, Flor. 1837.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.