Maucler

Maucler (spr. Moklär), eine ursprünglich aus der Franche-Comté stammende Familie, welche sich mit Jeremias (st. 1710), der sich zur Evangelischen Lehre bekannte, in Folge des Widerrufs des Edicts von Nantes (1685), nach Preußen in die Mark Brandenburg abzweigte, wo dessen Sohn Paul Emil (geb. 1698, st. 1742) auf Veranlassung Friedrichs des Großen die sogenannte Französische Colonie bei Stettin gründete. Die Familie kam mit Freiherrn Friedrich (geb. 1736, st. 1796 als württembergischer Generalmajor) nach Württemberg, wo sie im Donaukreise begütert ist, u. wurde 1782 in den Freiherrenstand erhoben. 1) Freiherr Paul Friedr. Theod. Eugen, geb. 1783 in Etupes in der Grafschaft Mömpelgard, wurde 1804 Regierungsrath in Ellwangen, 1806 Oberjustizrath in Eßlingen, 1808 Kreishauptmann in Ludwigsburg, 1810 Oberappellationsrath in Tübingen, 1811 Landvogt in Calw, 1812 Staatsrath u. Chefdirector des Criminaltribunals in Eßlingen, 1816 Oberhofintendant, 1817 Geheimerrath, 1818 Justizminister, 1831 Geheimerathspräsident, später lebenslängliches Mitglied der Kammer der württembergischen Standesherren u. st. 28. Januar 1859 in Ludwigsburg. Er ist Schöpfer der neuen Organisation der württembergischen Justiz u. war 1819 thätig beim Entwurf der Verfassung. Jetziger Chef: 2) Freiherr Emil, Sohn des Vor., geb. 1809, ist württembergischer Kammerherr u. Staatsrath, Chef des Geheimen Cabinets des Königs u. Vicepräsident des Oberhofraths.