Schamyl

Schamyl

Schamyl (Schemyl, Schamuil [Samuel]), Ben Muhammed S. Efendi, genannt Emir al Mumenin we Iman al Muttakin, d.i. Fürst der Gläubigen u. Imam der Getreuen, geb. 1797 im Auk Himry im Lande der Koissubiner im nördlichen Daghestan, zeichnete sich schon in früher Jugend durch ein ernstes verschlossenes Wesen, lebhaften Geist, glühenden Ehrgeiz u. einen gebieterischen Charakter wie durch eine große körperliche Gewandtheit aus, erwarb sich unter seinem Lehrer Mullah Dschelal ed-Diu eine wissenschaftliche Bildung, studirte dann unter dem Propheten Kasi Mollah weiter fort u. führte dessen Lehre, eine Erneuerung des Sufismus, als Murschid in Himry unter den Völkern Daghestans praktisch ein. Als der Krieg der Kaukasischen Völker 1824 gegen die Russen unter Jermolow ausbrach, schloß sich S. mit Kasi Mullah dem Aufstand an, warf sich mit diesem in die Bergveste von Himry u. entging hier bei dem Sturm der Russen am 18. Oct. 1831 allein dem Tode. Nach der Ermordung Hamßad Begs, welcher als Führer auf Kasi Mullah folgte, stellte sich S. 1834 an die Spitze der Kaukasusvölker u. führte, bes. seit 1839, den Krieg gegen die Russen mit wechselndem Glücke (s.u. Tscherkessenkrieg), bis er von allen Seiten zurückgedrängt sich am 6. Sept. 1859 in der Bergfestung Ghunib zwischen der Georgischen Militärstraße u. dem Kaspischen Meer dem russischen General Bariatinsky übergab. Nachdem er als Gefangener nach Petersburg u. Moskau gebracht worden war u. in Tschugujew eine Zusammenkunft mit dem Kaiser Alexander II. gehabt hatte, erhielt er Kaluga zum Wohnsitz angewiesen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Schamyl — Schamyl, der Imam und Prophet der kaukasischen Tschetschenzen in Daghestan, geb. 1797, schloß sich zuerst Kasi Mollah an, der als mosleminischer Mystiker einen neuen Glaubenseifer bei den Bergvölkern und damit einen erbitterten Glaubenskrieg… …   Herders Conversations-Lexikon

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