- Seraphinenorden
Seraphinenorden (das Blaue Band), der älteste u. erste der schwedischen Orden, welchen König Magnus I. von Schweden in der letzten Hälfte des 13. Jahrh. (zwischen 1276 u. 1290) zur Vertheidigung des Lutherischen Glaubens u. zum Schutz der Armen, Kranken, Wittwen u. Waisen gestiftet haben soll. Mit Gewißheit läßt sich sein Dasein im Jahr 1336 annehmen, wo ihn König Magnus Erichson bei seiner Krönung vertheilte. Karl IX. hob ihn auf, König Friedrich I. gab ihm 28. April 1748 Statuten, welche Karl XIII. 9. Juli 1814 ergänzte u. berichtigte. Nach diesen soll der Orden nur an Fürsten u. hohe Staatsbeamten vertheilt werden u. die Zahl seiner inländischen Besitzer, die Prinzen ausgenommen (welche geborene Seraphinenritter sind), nur 24 sein. Die Zahl der auswärtigen[863] hängt von der Willkür des Königs ab. Ein Schwede kann ihn nur erhalten, wenn er schon Ritter eines der anderen schwedischen Orden ist. Für den Empfang des Ordens werden 800 Thlr. u. für je 1 Lebensjahr 1 Thlr. zur Ordenskasse, von Ausländern an das Lazareth in Stockholm gezahlt. Ordenstag: der 28. April. Ordenszeichen: weißes, viertheiliges, achtspitziges Kreuz mit goldener Einfassung u. dergl. Kugeln; auf jedem Arme ein Patriarchalkreuz u. zwischen den Armen goldene Seraphsköpfe. Im hellblauen Mittelschild die drei Kronen des schwedischen Wappens, ein Christuskreuz u. darunter die weißen Buchstaben: J. H. S. (Jesus Hominum Salvator). Auf der Umseite die Buchstaben: F. R. S. (Friedericus Rex Sueciae). An einem himmelblauen Bande wird es von der rechten Schulter zur linken Hüfte u. ein in Silber gestickter Stern auf der linken Brust getragen, welcher die Vorderseite des Kreuzes darstellt.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.