Soden [3]

Soden [3]

Soden, ein schon im 12. Jahrh. als altadelig vorkommendes, aus Hannover stammendes u. auch in Baiern u. Württemberg ansässiges Geschlecht, welches in ein freiherrliches u. ein gräfliches Haus zerfällt. I. Das Freiherrliche Haus od. der Fränkische Stamm hatte bis 1859 zum Chef: 1) Freiherrn Hastings, Sohn des 1849 verstorbenen württembergischen Staatsraths u. Regierungspräsidenten Freiherrn August, geb. 1818, war württembergischer Oberlieutenant u. st. 1859; sein Sohn August ist 1853 geboren. 2) Freiherr Alfred, Bruder des Vor., geb. 1826, ist württembergischer Legationsrath, Director bei dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten u. Mitglied des Lehenrathes. II. Das Gräfliche Haus, welches die Reichsgrafenwürde 1790 erhielt, ist gestiftet von 3) Graf Julius Heinrich, geb. 1754, war erst ansbachischer Regierungsrath, später Geheimerath u. preußischer Gesandt er im Fränkischen Kreise zu Nürnberg u. wurde 1790 in den Grafenstand erhoben. Für die Bühne blieb ihm stets Interesse, seitdem er im Jahre 1804 das erste stehende Theater in Würzburg errichtet hatte u. dieses, so wie auch späterhin das Theater in Bamberg, mehre Jahre dirigirte. Zuletzt wendete er sich der Politik zu u. gehörte auf den Landtagen 1819–24 zum rechten Centrum u. zur Rechten u. st. 1831. Er schr.: Ignez de Castro, Dessau 1784, u. Aufl. 1791; Anna Boleyn, Nürnb. 1791; Ernst, Graf von Gleichen, Berl. 1791; Kleopatra, ebd. 1793; Virginia, ebd. 1805; Franz von Sickingen, Lpz. 1808 (französisch), gesammelt in seinem Theater, Aarau 1814, 2 Bde. u.a.m.; Geist der Criminalgesetze, 1783, 3 Bde, 2 A. Frankf. 1792, 2 Bde.; Nationalökonomie, Leipzig, später Aarau u. Nürnberg 1805–24, 9 Bde. Jetziger Chef ist: 4) Graf Karl, Sohn des 1858 verstorbenen baierischen Forstmeisters Grafen Karl, geb. 22. Aug. 1821.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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