Miesmuschel

Miesmuschel

Miesmuschel (Mytilus), 1) bei Linné Gattung aus der Ordnung der Muscheln; Schloß ohne Zähne, nur mit einer pfriemenförmigen, ausgehöhlten Längslinie; ist neuerer Zeit in viele Gattungen zerfällt worden, als: Mytilus, Avicula, Modiola, Lithodomus, Anodonta u. m.; 2) die Gattung Mytilus, hat ein schinkenförmiges Ansehen mit geschlossenen, gleichen, gewölbten, länglichdreieckigen Schalen, einer der Seitenschenkel bildet das Schloß u. ist mit einem langen, schmalen Bande versehen, der Wirbel liegt am Ende des Schloßrandes, der Kopf des Thieres befindet sich im spitzigen Winkel, die vordere Seite, welche länger ist, läßt den zungenförmigen Fuß mit einem Byssus hervortreten; das Thier nennt Poli Callitriche. Gemeine (eßbare) M. (M. edulis, Blaubart), Schalen blau, glatt, bauchig-eckig, Mantel schwarz-roth u. gefranzt, der Bart lang; oft sind mehre mit einander durch denselben verwickelt; sie finden sich in allen Meeren, hier u. da, bes. im Norden, zu Millionen, haben bisweilen Perlen in sich, werden roh u. gebraten gegessen, sind auch wohl schädlich u. verursachen Aufblähen, was durch Weingeist gehoben wird. In Frankreich werden sie in eingeschlossenen Sümpfen gehalten u. gezogen; färbt oft den Thon der Seeküsten, durch das ihr inwohnende Pigment, blau; die etwa 3 Zoll langen Schalen gebraucht man zu Malermuscheln, bes. zu Malergold u. Malersilber; Grüne M. (M. smaragdinus), etwas dreikantig, ziemlich flach, mit grüner Oberhaut, innen opalisirend, 44 Zoll lang; in Indien; manche haben gefurchte Schalen, z.B. M. magellanicus, 51/2 Zoll lang, untenweißlich, nach oben purpurviolet; M. ecustus, 11/2 Zoll lang, an Amerikas Küsten.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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