- Tauffkirchen
Tauffkirchen, ein der Katholischen Confession folgendes, aus Verona stammendes Geschlecht, welches eigentlich Bonaventura hieß u. 932 mit Wilibald nach Baiern kam, wo Kaiser Heinrich I. demselben außer verschiedenen Schenkungen den Namen T. ertheilte. Es besaß früher das Erbtruchsessenamt im Hochstifte Regensburg, ist in Baiern u. Österreich begütert u. blüht gegenwärtig, nachdem die Linie Guttenburg-Katzenberg 1843 mit Graf Matthias im Mannesstamm erloschen ist, in zwei Linien: A) Guttenburg-Englburger Linie, welche 1639 in den Freiherren- u. 1684 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde; durch des 1799 verstorbenen Reichsgrafen Maximilian Emanuel zwei Söhne, Maximilian u. Joseph, spaltete sich diese Linie in zwei Zweige: a) Älterer Zweig; jetziger Chef: 1) Graf Maximilian, Sohn des 1858 verstorbenen Grafen Maximilian, geb. 15. Octbr. 1810, hat in Baiern u. Oberösterreich Besitzungen u. ist baierischer Grenzobercontroleur in Lindau; vermählt seit 1856 in dritter Ehe mit Katharinageb. Baumann. 2) Gräfin Franzisca, geb. Freiin von Seefried, seit 1838 erste Gemahlin des Vor.; starb 27. April 1851 auf ihrem Schloß Englburg bei Passau. Sie schr. Anfangs unter dem Namen Franzisca: Gedichte u. Novellen für die in Amberg erscheinende Zeitschrift Antiope, dann die Romane: Die Schwärmerin, Lpz. 1846, u. Die Schwestern von Savoyen, ebd. 1847, sowie die Dramen: Graf Lauzun, Der Advocat, Die beiden Trenke, Graf Arco. b) Jüngerer Zweig; jetziger Chef: 3) Graf Karl, Sohn des 1861 verstorbenen Grafen Joseph, geb. 7. Juli 1826 in München, ist Staatsanwalt beim Bezirksgericht in Bayreuth. B) Linie zu Yhm, erlangte 1667 den Freiherren- u. 1716 den Grafenstand; ihr jetziger Chef ist: 4) Graf Eduard, Sohn des 1839 verstorbenen Grafen Maximilian, geb. 23. Nov. 1805 u. in zweiter Ehe seit 1859 mit Karoline geb. v. Gugler-Zeilhofen vermählt.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.