- Thebanischer Krieg
Thebanischer Krieg, 1) s.u. Theben S. 457; 2) Krieg zwischen den Thebanern u. Spartanern wegen der Vertreibung der Letztern durch Pelopidas aus Theben 378 v. Chr. Epaminondas ging als Gesandter an die Staatenversammlung in Sparta, um den begonnenen Krieg gütlich beizulegen. Als aber Sparta nicht nachgab, wurde Epaminondas[456] an die Spitze der 6000 Thebaner gegen den noch einmal so starken Feind gestellt, welcher in Böotien eingedrungen war; Pelopidas erfocht 376 bei Tegyra u. mit Epaminondas 371 bei Leuktra glänzende Siege über die Spartaner. Dann rückten beide mit einem mächtigen Heere von Thebanern, Euböern, Phokern, Thessaliern, Akarnanern, Argivern u. Eleern vor Sparta selbst, mußten jedoch, als Korinth, Epidauros u. andere verbündete Staaten, ja endlich auch 12,000 Athener den Spartanern zu Hülfe kamen, zurückweichen, wurden auch bei Korinth von dem Athener Chabrias geschlagen, welcher von Dionysios von Sicilien u. Artaxerxes von Persien Unterstützung erhielt. Epaminondas drang bald darauf von Neuem in den Peloponnes ein u. lagerte sich bei Nemea, um die Vereinigung der Athener u. Spartaner zu hindern. Als aber jene verbreiteten, sie kämen zur See, zog er von Nemea u. ließ so die Athener ungehindert ihren Weg zu Lande nehmen. Er wollte Sparta überraschen, aber der Plan wurde verrathen; er wollte Mantinea einnehmen, aber die Athener kamen ihm zuvor; dagegen siegte er 362 bei Mantinea, fiel jedoch auch daselbst.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.