- Toldy
Toldy, Franz, eigentlich Franz Schedel, geb. 10. Aug. 1805 in Ofen, studirte von 1819–27 in Pesth Philosophie u. dann Medicin; hielt 1829 in Berlin Vorlesungen über Ungarische Literatur u. hörte Hegel; 1830 bereiste er England, Frankreich u. Italien, wurde nach seiner Rückkehr in demselben Jahre in Ofen Stadtarzt, 1831 Secretär der Ungarischen Akademie, 1833 Professor der Diätetik an der Universität Pesth u. 1843 Vorstand der Universitätsbibliothek; er widmete sich von da an literar-historischen Studien u. wurde Professor der Literaturgeschichte in Pesth Er schr.: Ästhetische Briefe über die epischen Werke des M. Vörösmarty, Pesth 1827; Handbuch der ungarischen Poesie, Pesth u. Wien 1828, 2 Bde.; Blumenlese aus ungarischen Dichtern, ebd. 1828; Reliquien ungarischer Dichter, Pesth 1828; Die Armenpharmakopöe, ebd. 1831; Medicinisches Wörterbuch, ebd. 1833; Die Elemente der Diätetik, ebd. 1839; Irodalmi beszédei, herausgegeben von Bajza, Presb. 1847; Die ungarische historische Dichtung von Zrinyi, Wien 1850; A magyar nemzeti iradolom törtenete, Pesth 1851, 2 Bde., 2. A. 1852–1855; Magyar chrestomathia, ebd. 1853, 2 Bde.; Geschichte der ungarischen Poesie, ebd. 1855 ff.; Handbuch der Ungarischen Sprache u. Literatur, ebd. 1855 f.; gab heraus: Chronicon Hungariae Posoniense, Ofen 1852; die Werke mehrer der ungarischen Dichter, [662] Dayka 1833, Czuczor 1836, Kazinczy 1836–45, 5 Bde., K. Kisfaludy, Ofen 1831, 10 Bde. 5. A. Pesth 1855, eine Sammlung ungarischer Klassiker unter dem Titel: Nemzeti könyvtár, seit 1841; Die gereimte Legende von St. Catalin, Pesth 1854; übersetzte die Paränesis des Isokrates, Pesth 1822, Schiller's Räuber, ebd. 1823, 2. Aufl. 1842; u. redigirte mehre Zeitschriften, wie die erste ungarische medicinische Monatsschrift, den Orvosi tár mit Bugat 1830–33; den Tudománytär, das Athenaeum mit Vörösmarty u. Bajza seit 1837, das Uj magyar muzeum seit 1850.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.