Ussing

Ussing, 1) Tage Algreen-U., geb. 11. Oct. 1797 zu Frederiksborg auf Seeland, studirte die Rechte in Kopenhagen, wurde Notar bei der Universität u. später zugleich Kanzlist bei der dänischen Kanzlei u. gab seit 1830 ein periodisches Blatt heraus, worin er die öffentlichen Zustände freisinnig besprach; er machte 1831f. eine Reise durch Deutschland, Frankreich u. Italien, wurde bei den ständischen Wahlen 1834 als Deputirter der Hauptstadt in die Ständeversammlung gewählt, 1836 Assessor beim Hof- u. Stadtgericht in Kopenhagen, 1841 Beisitzer beim Höchsten Gericht, daneben 1840 Professor der Rechte an der Universität u. 1844 Bürgermeister von Kopenhagen; 1846 Etatsrath u. Deputirter der königlichen Kanzlei u. 1848 Generalprocureur für das Königreich Dänemark, welche letztere Stelle er noch gegenwärtig bekleidet. Er stellte im Nov. 1844 in der Roeskilder Versammlung den Antrag den König zu bitten durch ein Gesetz die absolute u. innige Verbindung der Herzogthümer mit dem Königreiche auszusprechen (s. Dänemark S. 712 u. Schleswig-Holstein S. 256). Darauf wurde er 1848 in die Reichsversammlung gewählt, zog sich jedoch bald vom politischen Leben zurück u. wurde 1854 in den Reichsrath berufen. Er schr.: Handboog i den danske criminalret, 3. A. 1841, 2 Thle.; Lären om servituter, 1846; seit 1841 gibt er die Sammlung von königlichen Rescripten u. Resolutionen u. seit 1850 die dänische Gesetzsammlung heraus. 2) Johann Louis, geb. 1820 in Kopenhagen, studirte daselbst Philologie, bereiste 1844–46 Italien u. Griechenland u. wurde 1847 Lector u. 1849 Professor der Philologie u. Alterthumswissenschaften in Kopenhagen; er schr. u.a.: De nominibus vasorum gr., Kopenh. 1844; Reisebilleder fra syden, ebd. 1847; u. gab heraus: Inscriptiones gr. ineditae, ebd. 1847, u. Gräske og latinske indskrifter i Kjöbenhavn, ebd. 1854.