- Valentinois [2]
Valentinois (spr. Walangtinoa), 1) Diana von Poitiers, Herzogin von V., geb. 1499, schöne u. geistreiche Tochter Johanns von Poitiers, Grafen von St. Vallier; sie war Hoffräulein der Königin Claudia u. erlangte durch einen Fußfall bei Franz I. Begnadigung für ihren zum Tode verurtheilten Vater, welcher die Flucht des Connetable von Bourbon begünstigt hatte. 1514 vermählte sie sich mit Louis de Brezé, Großseneschall der Normandie, welcher 1530 st. Noch in ihrem 40. Jahre flößte sie dem damals 18jährigen König Heinrich II. die heftigste Liebe ein, welche auch bis zum Tode des Königs sich gleich blieb (vgl. Frankreich S. 544). In ihrem Umgange schöpfte Heinrich jenen Geist der Zerstreuung u. Prunkliebe, welcher das Unglück der folgenden Regierungen vorbereitete. Sie st. 1566 in dem Schlosse Anet, welches ihr Heinrich II. hatte erbauen lassen u. wohin sie sich nach dessen Tode 1559 zurückgezogen hatte. Vgl. Capefigue, Diane de Poitiers, Paris 1860. 2) Jakob Franz Leonard Grimaldi, Herzog von V., geb. 1680, eigentlich Matignon Graf von Thorigny, verheirathete sich 1715 mit der Tochter des letzten Fürsten von Monaco u. Grafen von Thorigny u. nahm den Titel V. an. Er wendete seine Reichthümer fast ganz auf Kunstschätze, von denen er jedoch auf seinem Todbette auf Rath seines Beichtvaters einige als anstößig vernichten ließ; er st. 1751. 3) Herzog von V., so v.w. Cesare Borgia (s.d. 6).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.