- Vaublanc-Viennot
Vaublanc-Viennot, Vincent Marie Comte de V.-V., geb. 1756 in Montargis, war beim Ausbruch der Revolution Secretär beim Adelshofe in Melun u. trat 1791 in die Gesetzgebende Versammlung, wo er sich als entschiedener Royalist auszeichnete; deshalb von Robespierre in die Acht erklärt, lebte er verborgen. Nach der Revolution vom 9. Thermidor trat er wieder auf u. wirkte eifrig für die Reaction, war bei dem Aufstand vom 4. Oct. 1795 betheiligt u. wurde zum Tode verurtheilt; indes; er entging nicht nur der Strafe, sondern 1796 in den Rath der Fünfhundert gewählt erlangte er die Revision seines Processes u. die Cassation des Urtheils. In Folge seines antirepublikanischen Wirkens wurde er von den Machthabern nach dem 18. Fructidor zur Deportation verurtheilt, entfloh aber nach Italien. Während des Consulats kehrte er nach Frankreich zurück, wurde 1800 Mitglied des Corps législatif u. 1804 Präfect im Moseldepartement u. später Reichsgraf. Nach dem Sturz Napoleons I. trat er wieder als Royalist auf, war während der Hundert Tage in Belgien, wurde nach der zweiten Restauration Staatsrath, dann Präfect im Departement der Rhonemündungen, im September 1815 Minister des Innern, nach seinem Rücktritt im September 1817 Staatsminister ohne Portefeuille u. Mitglied des königlichen Geheimeraths. 1820 u. 1824 saß er für das Departement Calvados in der Kammer u. st. 1845 in Paris. Er schr. u.a.: Mém. sur la révolution de France, Par. 1832, 4 Bde.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.