- Vierwaldstätte
Vierwaldstätte, die vier Schweizer Waldcantone Luzern, Unterwalden, Uri u. Schwyz; über den Bund der V. s. Schweiz S. 633. Zwischen diesen Cantonen liegt der fischreiche Vierwaldstättersee, der an Naturschönheiten reichste der Schweizerseen; er ist in seiner größten Ausdehnung (von Luzern bis Flüelen) 83/8 Stunden lang, meist nur eine Stunde, an der engsten Stelle (der Obern- u. Untern-Nase) nur 10 Minuten breit, 600 Fuß tief u. liegt in 1350 Fuß Meereshöhe; er wird von der bei Flüelen ein- u. bei Luzern wieder ausfließenden Reuß gebildet, nimmt außerdem die Muotta, die Engelberger- u. Sarner-Aa auf u. besteht aus mehren in die Länge gestreckten Wasserbecken (dem Luzerner-, Küßnachter-, Alpnacher-, Buochser- u. Urnersee), welche in Form eines Kreuzes verbunden sind u. den Rigi, Pilatus, das Buochserhorn, den Niederhauen, Axenberg u.a. bespülen. Der See ist oft sehr stürmisch, bes. durch den Südwind (Föhn), welcher der Schifffahrt gefährlich wird; er wirb von Dampfbooten zwischen Luzern u. Flüelen u. den Uferorten befahren. An ihm liegt das Rütli, Tells Platte u. Kapelle, Küßnacht u. oberhalb Treib ragt aus ihm der Mytenstein, eine Felsklippe mit Inschrift von 1859 zu Ehren Schillers. Am Urnersee entlang wird zur Verbindung der Gotthardstraße mit der von Brunnen nach Schwyz etc. eine zum Theil in die Felsen gesprengte Straße gebaut.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.